Die „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ im mecklenburgischen Dorf Alt Rehse diente zwischen 1935 und 1941 der weltanschaulichen Schulung von mehr als 10.000 Ärzt*innen, Apotheker*innen, Hebammen und anderen Beschäftigten im Gesundheitswesen.
Mit dem „Jugend erinnert“-Kooperationsprojekt möchte die Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte Alt Rehse e.V. mit innovativen Vermittlungsangeboten insbesondere Auszubildende und Studierende über die lokale Geschichte und deren Kontexte informieren und für ethische Gegenwartsfragen sensibilisieren. Was können wir aus der Rolle der Ärzteschaft und der Werteverschiebung im Nationalsozialismus für die Gegenwart und Zukunft lernen?
Im Rahmen des Projekts wurden unterschiedliche Bildungsformate gestaltet: ein Würfel-Zeitstrahl als haptischer und interaktiver thematischer Einstieg, eine multimediale Spurensuche mit der App Actionbound, sowie eine Materialsammlung für Vertiefungsmodule und Podcasts. Die neuen Module und Workshops konnten seit Februar 2020 mit unterschiedlichen Zielgruppen erprobt und weiterentwickelt werden, sowohl in kürzeren Projekten und Webinaren als auch im Rahmen mehrtägiger Studienexkursionen.
Der Projektansatz ist, aktiv auf Einrichtungen zuzugehen und Kooperationen für eine dauerhafte, partnerschaftliche Zusammenarbeit entstehen zu lassen. So konnte im Mai 2021 mit der Hochschule Neubrandenburg ein umfassender Kooperationsvertrag unterzeichnet werden, der Modellcharakter für die Zusammenarbeit mit regionalen und überregionalen Ausbildungs- und Weiterbildungseinrichtungen der Pflege, Medizin und Hebammenwissenschaft hat.
Projekt auf der EBB-Website
Workshop-Bericht einer Medizinstudentin