80 Jahre Kriegsende

Gedenkveranstaltung
15. April 2025 -
17. April 2025
Ort: Leipzig
Veranstalter: Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig

In der kommenden Woche (14. bis 17. April 2025) ist der ehemalige Zwangsarbeiter Andrei Iwanowitsch Moiseenko in Leipzig zu Gast. Der heute 98-Jährige ist einer der letzten noch lebenden Zeitzeugen der NS-Zwangsarbeit und der KZ-Haft. Während seines Aufenthaltes wird er mehrere Leipziger Schulen besuchen, öffentliche Zeitzeugengespräche durchführen und sich in das Internationale Gästebuch der Stadt Leipzig eintragen.

Außerdem steht Herr Moiseenko für Presse-Interviews zur Verfügung.
Terminanfragen bitte per E-Mail an: anne.friebel@remove-this.zwangsarbeit-in-leipzig.de

 

Wir möchten Sie zu folgenden öffentlichen Terminen einladen:

Filmvorführung „Ja, Andrei Iwanowitsch“ in Anwesenheit des Protagonisten und des Filmteams
Montag, 14. April 2025, 19 Uhr, Ost-Passage-Theater
Dienstag, 15. April 2025, 17 Uhr, Kinobar Prager Frühling

Empfang im Neuen Rathaus, Eintragung in das Internationale Gästebuch der Stadt Leipzig
Dienstag, 15. April 2025, 14 Uhr, Neues Rathaus, Protokollzimmer

 

Hintergrund:

Andrei Iwanowitsch Moiseenko wurde am 1. Mai 1926 in der Ukraine geboren. Bereits als Jugendlicher übernahm er die Verantwortung für sich und seine fünf jüngeren Geschwister.
Nachdem die Wehrmacht die Region besetzt hatte, wurde Andrei mit nur 15 Jahren zur Zwangsarbeit nach Leipzig verschleppt. Von 1942 bis 1944 musste er beim Leipziger Rüstungsbetrieb HASAG Zwangsarbeit verrichten.

Als er verdächtigt wurde, Teil einer Gruppe Aufständischer zu sein, wurde er verhaftet und in das „Ausländergefängnis“ der Gestapo in der Riebeckstraße 63 gesteckt. Im Mai 1944 schließlich wurde er in das KZ Buchenwald deportiert. Dort musste er unter lebensfeindlichen Bedingungen im Steinbruch Schwerstarbeit leisten. Im Herbst 1944 wurde er in das KZ-Außenlager Wansleben gebracht und dort zur Arbeit für die Rüstungsindustrie gezwungen.

Nach dem Krieg zog Andrei Iwanowitsch Moiseenko nach Minsk, wo er bis heute lebt. In der Geschichtswerkstatt und im Klub "Liebhaber der deutschen Sprache" lernte er Hannes Farlock kennen, der sich schnell entschied, einen Film über Andrei Iwanowitsch zu drehen: „So einen außergewöhnlichen Menschen hatten wir zuvor noch nie getroffen. Nicht mit seinem Schicksal hadernd, jedem Tag und jedem Menschen mit Neugier begegnend, leidensgeprüft aber nicht verbittert, heiter.“ Im Oktober 2018 feierte der Dokumentarfilm „Ja, Andrei Iwanowitsch“ („Ich, Andrei Iwanowitsch“) seine Weltpremiere auf dem Orlando Film Festival in den USA. Auch in Leipzig war der Film bereits mehrfach zu sehen und sorgte für volle Kinosäle.

Informationen zum Film und Trailer: http://www.andrei-iwanowitsch.de/ 

Der Besuch und die öffentlichen Zeitzeugengespräche werden von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und durch das Referat Strategische Kulturpolitik der Stadt Leipzig gefördert. 

Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Website: www.zwangsarbeit-in-leipzig.de

 

Pressekontakt:
Anne Friebel
Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig
Telefon: +49 (0)341 - 235 2075
E-Mail: anne.friebel@remove-this.zwangsarbeit-in-leipzig.de
www.zwangsarbeit-in-leipzig.de