In der Spätphase des Zweiten Weltkriegs begannen sich die großen Konzentrationslager der Nationalsozialisten in multilokale Lagerkomplexe zu transformieren. An zahlreichen peripheren Standorten entstanden neue Außenlager, deren Insassen zumeist zur Zwangsarbeit in der Rüstungsproduktion herangezogen wurden. In Baden-Württemberg wurden ab Ende 1943 etwa 35 neue Lager errichtet, die der Verwaltung des KZ Natzweiler-Struthof unterstanden. Der KZ-Terror wurde dadurch allerorten sichtbar, das „KZ vor der Haustür“ wurde zur geläufigen Erscheinung.
Das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) hat sich an den Standorten dieser Lager und der zugehörigen Zwangsarbeitsstätten auf Spurensuche begeben. Ziel des mehrjährigen Projektes war die möglichst vollständige Bestandsaufnahme der noch vorhandenen materiellen Relikte und der nachhaltige Schutz ihrer denkmalwürdigen Elemente. Hierfür wurden historische Planmaterialien und alliierte Luftaufnahmen ausgewertet, Geländebegehungen, geophysikalische Messungen und gezielte Forschungsgrabungen durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Arbeiten werden in der Wanderausstellung vom 21. Juni bis zum 11. August im Erinnerungsort Hotel Silber in Stuttgart erstmalig präsentiert.
Eintritt frei.
Weitere Informationen: https://www.denkmalpflege-bw.de/denkmale/projekte/archaeologische-denkmalpflege/archaeologie-der-moderne/kz-komplex-natzweiler