Cioma Schönhaus lebt mitten in Berlin allein in der Wohnung seiner Eltern, die deportiert wurden. Er blieb bislang verschont, weil er in dem „kriegswichtigen“ Betrieb, in dem er arbeitet, als unabkömmmlich gilt. Eines Tages erscheint ein Kommissar und versiegelt die Räume der Eltern. Diese sind jetzt mit dem Mobiliar Staatseigentum. Die Szene zeigt den Wahnsinn im Alltag jüdischer Menschen im Nationalsozialismus recht drastisch.
Cioma scheint von all dem wenig berührt. Er will Spaß haben. Sich dem Feind anzugleichen, damit man nicht als Jude erkannt wird, ist seine Devise. Er nennt es Mimikri. Hinter der Fassade nimmt er am Widerstand teil. Er nutzt sein Talent als Graphiker, indem er Pässe fälscht und so einer Vielzahl von Menschen zur Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland verhilft.
Die wahre Geschichte des Cioma Schönhaus ist eine besondere. Sie zeigt einen jungen Mann, der mit Chuzpe und Mut den Nationalsozialisten die Stirn bietet, auf einem schmalen Grad laviert und sich damit die Freiheit erhält. Dabei wirkt er bei allem distanziert und kühl. Aber vielleicht ist das gerade der Garant für sein Überleben.
In hohem Alter hat er seine Geschichte für die Nachwelt aufgeschrieben. (Cioma Schönhaus: Der Passfälscher, Fischer Taschenbuch 2006)
Film von Maggie Peren, Deutschland 2022 – 106 Min.
Eintritt: Parkett 10 €, Loge 11 €, 3 € Rabatt für Mitglieder mit KoKi-Pass