Gedenkveranstaltung zum 78. Jahrestag des Massakers von Gardelegen

Gedenkveranstaltung
11. April 2023
17:00 - Uhr
Ort: Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen, An der Gedenkstätte 1, 39638 Hansestadt Gardelegen
Veranstalter: Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen

Öffentliche Kranzniederlegung mit Programmbeiträgen - Diesjähriges Thema: Erinnerung weiteregeben

In diesem Jahr widmet sich das Gedenken dem inhaltlichen Schwerpunkt „Erinnerung weitergeben“. Wie die eigene Stimme an einem Ort erheben, an dem 1016 Stimmen für immer verstummten? Wie das von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen Erlebte weitererzählen? Wie das Erzählte aus der eigenen Perspektive heraus vermitteln? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich Franciska Henning, amtierende Präsidentin des Young Committee der Amicale Internationale KZ Neuengamme, die in diesem Jahr als Ehrengast die Gedenkrede halten wird. Damit bietet sie Einblicke in aktuelle Fragen der Generation der Enkelinnen und Enkel von im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Menschen.

Als Teilnehmende internationale und bundes- und landesweite Gäste sowie Vertretende aus der regionalen Zivilgesellschaft erwartet.

Die musikalische Gestaltung der Gedenkveranstaltung übernehmen der Männerchor Eintracht 1881 Gardelegen und Falk Kindermann von der Kreismusikschule Salzwedel. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums „Geschwister Scholl“ Gardelegen und Vertretende der religiösen Gemeinden des Altmarkkreises gestalten das Programm der Gedenkveranstaltung ebenfalls aktiv mit.

Die Gedenkstätte Gardelegen erinnert am historischen Tatort an das Massaker vom 13. April 1945 in der Isenschnibber Feldscheune. Bei diesem Gewaltverbrechen wurden kurz vor Kriegsende mehr als 1.000 KZ-Häftlinge aus den KZ-Komplexen Mittelbau und Neuengamme ermordet. Es handelte sich europaweit um eines der größten nationalsozialistischen Todesmarschverbrechen. Auf Anordnung der US-Armee, die den historischen Tatort am 15. April 1945 entdeckten, errichtete die Bevölkerung der Stadt einen Ehrenfriedhof für die Ermordeten, der heute zum Gelände der Gedenkstätte gehört. Im September 2020 eröffneten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff das neue Dokumentationszentrum mit der Dauerausstellung.

Die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung ist kostenfrei und ohne vorherige Anmeldung möglich.

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