Die Veranstaltungsreihe „Montagsdebatte“ des Netzwerks Zeitgeschichte ist am 21. Oktober mit einer Podiumsdiskussion zu Fragen des Verhältnisses von Geschichte und Moral in ihre zweite Runde gestartet. Für die Diskussionsrunden konnten prominente Gäste aus Wissenschaft, Politik und Publizistik gewonnen werden.
Was haben Macht und historische Erinnerung miteinander zu tun? Wer macht Erinnerungs- und Geschichtspolitik? Wie werden Identitäten und Moralvorstellungen über den Rückgriff auf Geschichte konstruiert? Diese und weitere Fragen, die sich an der Schnittstelle von Forschung, Erinnerungskultur und Öffentlichkeit bewegen, werden im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Montagsdebatte – Macht und Erinnerung“ an der Humboldt-Universität zu Berlin bei sechs Abendterminen von Oktober bis Januar diskutiert.
Am Montag, 4. November 2024, um 18.00 Uhr diskutiert eine Gesprächsrunde über das Thema „Identität und Geschichte“. Teilnehmende sind Insa Eschebach (Freie Universität Berlin), Mirjam Brusius (Deutsches Historisches Institut London) und Martin Sabrow (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam). Es geht um Fragen nach der Rolle von Identitäten und Identitätskonstruktionen in der Gesellschaft, der Erinnerung und Geschichtsschreibung. Ist Identitätspolitik ein Hindernis oder ein Katalysator für innovative Geschichtsschreibung und Erinnerungspraktiken? Wer darf für wen sprechen? Worin bestehen Potenziale queerer oder multikultureller Geschichten für die Überwindung binärer Oppositionen und linearer Narrative?
Der Abend wird von Martin Lücke, Freie Universität Berlin, moderiert.
Die vier weiteren Debatten widmen sich Fragen nach der Erinnerung an und der Erforschung von Holocaust und Kolonialismus, der Frage, welche Geschichtsnarrative die radikale Rechte nutzt und aufbaut, mit welchen Mitteln der deutsche Staat Erinnerungskultur steuert und welche Akteure in Deutschland den Geschichtsunterricht bestimmen. Die Veranstaltungen werden aufgezeichnet und später auf dem Portal L.I.S.A. der Gerda Henkel Stiftung abrufbar sein.
Die 2023/24 erfolgreich gestartete „Montagsdebatte“ ist eine Veranstaltungsreihe des „Netzwerks Zeitgeschichte“, das den wechselseitigen Austausch von Gedenkstätten, Forschung und Zivilgesellschaft fördert. Das Netzwerk wird von der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam getragen. Die „Montagsdebatte“ wird von der Bundeszentrale für politische Bildung unterstützt.
Information und alle weiteren Termine: www.netzwerk-zeitgeschichte.de