Nadiya Slyesaryeva musste während des Zweiten Weltkriegs im Deutschen Reich Zwangsarbeit leisten. 80 Jahre später flieht sie vor dem russischen Angriffskrieg von Kiew nach Deutschland.
Den deutschen Einmarsch in die Sowjetunion erlebte die Zeitzeugin in Dnipropetrovsk. Mit ihrer Familie wurde sie in das KZ Stutthof (bei Danzig) verschleppt, von dort weiter nach Berlin. Als ihr Zug in die Stadt einfuhr, erlebte sie einen schweren Luftangriff - eingeschlossen im Waggon.
Frau Slyesaryeva musste bei einer Fliesenfabrik in Stettin arbeiten. Gegen Kriegsende wurde sie nach Neubrandenburg verlegt, um dort schwere körperliche Arbeit auf einem Bauernhof zu verrichten. Nach der Befreiung ging Nadiya Slyesaryeva erst nach Polen und kehrte 1948 in die Sowjetunion zurück.
Begrüßung: Eva Kuby
Pädagogische Mitarbeiterin, Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
Einführung & Moderation: Hanna Lehun
Osteuropa-Expertin, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arolsen Archives
Zeitzeugin: Nadiya Slyesaryeva
Geb. 1930, studierte Bauingenieurin, wirkte am Wiederaufbau des Donbas mit und entwarf zahlreiche Straßen und Gebäude in Kyjiw
Das Gespräch mit der Zeitzeugin findet auf Ukrainisch statt und wird simultan ins Deutsche übersetzt.