„Ohne Liebe ist nichts getan“. Else Wolf – Stationen eines unruhigen Lebens

Ausstellungseröffnung
27. November 2022
11:00 - Uhr
Ort: Alte Synagoge Hechingen, Goldschmiedstraße 20, 72379 Hechingen
Veranstalter: Alte Synagoge Hechingen

Ausstellungseröffnung mit Prof. Dr. Thomas Naumann

Am Sonntag, den 27. November 2022 um 11:00 Uhr wird Prof. Dr. Thomas Naumann in der Alten Synagoge Hechingen die Ausstellung „‚Ohne Liebe ist nichts getan‘. Else Wolf – Stationen eines unruhigen Lebens“ der Friedrich-Wolf-Gesellschaft e.V. eröffnen.

Eine junge Frau aus dem Bergischen Land lässt alle bürgerlichen Konventionen hinter sich und folgt ihrer Liebe. Das Mädchen aus gutem Hause trifft in der Künstlerkolonie Worpswede auf den Arzt und Schriftsteller Friedrich Wolf. Als Naturheilkundler, Homöopath und junger Dramatiker kämpft Wolf voller Energie für das Neue – ein Reformer und Rebell, später ein Kommunist und Verfolgter.

Die in Hechingen geborenen Söhne Markus und Konrad erleben als Kinder den erstarkenden Nationalsozialismus. Else wird mit Friedrich Wolf und den Kindern ausgebürgert. Die Söhne wachsen in Moskau auf. Wolf muss abermals fliehen – diesmal vor Stalins Terror nach Frankreich. Dort wird er in mehreren Lagern interniert. Else Wolf kämpft um seine Rückkehr nach Moskau. Nach dem Überfall des nationalsozialistischen Deutschen Reichs auf ihre zweite Heimat kämpfen Friedrich und Sohn Konrad in der Roten Armee. 1945 helfen alle Wolfs, das zerstörte Deutschland wieder aufzubauen.

Else bleibt die treue Gefährtin ihres Mannes. Lehnitz bei Berlin wird ihr neuer Heimatort.

Nach Wolfs Tod 1953 bleiben ihr noch 20 Jahre, um das Friedrich-Wolf-Archiv der Akademie der Künste aufzubauen und an der Herausgabe seiner Gesammelten Werke mitzuwirken.

Referent: Thomas Naumann wurde 1953 in Dresden geboren und studierte in seiner Heimatstadt Physik. Er ist der jüngste Sohn des Schriftstellers Friedrich Wolf. Seine Halbbrüder Konrad und Markus Wolf lernte er erst in den 1980er Jahren kennen. Naumann arbeitet am Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY und erforschte am größten Forschungsprojekt der Menschheit, dem Large Hadron Collider LHC des Europäischen Zentrums für Kernforschung CERN in Genf, die fundamentalen Kräfte und Bausteine der Welt. Er lehrte über zwanzig Jahre als Honorarprofessor an der Universität Leipzig und hat auch breite literarische und philosophische Interessen.

Eintritt: frei, um Spenden wird gebeten.

Öffnungszeiten: Die Ausstellung ist bis 15. Januar 2022 immer zu den Sonntagsöffnungszeiten der Alten Synagoge von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr zu sehen.

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