Thementag anlässlich des europäischen Gedenktages für die Opfer des Völkermordes an Sinti und Roma

2. August 2024
11:15 - 17:00 Uhr
Ort: Straße der Nationen, 16798 Fürstenberg / Havel
Veranstalter: Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

Am 2. August jährt sich zum 80. Mal die Auflösung des sogenannten Zigeunerfamilienlagers des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Der Abschnitt war ein speziell eingerichteter Bereich innerhalb des Lagers, in dem Sinti und Roma inhaftiert wurden. In der Nacht vom 2. August 1944 wurden die etwa 4300 noch verbliebenen Menschen, darunter viele Frauen, Kinder und ältere Menschen, von der SS ermordet.

Seit 2015 ist der 2. August ein zentraler Gedenktag um an die Opfer des Porajmos, dem organisierten Mord der Nationalsozialisten an den Sinti und Roma zu erinnern.

Aus diesem Anlass veranstalten der Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V. und die Gedenkstätte Zwangslager Marzahn gemeinsam mit der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück am Freitag, den 2. August 2024 einen Themen- und Gedenktag in der Gedenkstätte Ravensbrück in Fürstenberg/Havel.

 

PROGRAMM

11:15 Uhr - Themenrundgang: „Sinti & Roma im Konzentrationslager Ravensbrück“ mit Schwerpunkt auf die Zeitzeugin Ceija Stojka

Der 90-minütige Themenrundgang widmet sich der Geschichte der Sinti und Roma im Konzentrationslager Ravensbrück mit besonderem Fokus auf Erfahrungen und Erinnerungen von Ceija Stojka. Ceija Stojka war eine österreichische Romni. Sie überlebte mehrere Konzentrationslager, darunter Auschwitz, Ravensbrück und Bergen-Belsen. Ihre Erzählungen und künstlerischen Arbeiten berichten eindrucksvoll von der Erfahrung der Haft und des Überlebens in den Lagern.

  • Treffpunkt vor dem Besuchsinformationszentrum

13:30 Uhr - Filmvorführung & Gespräch „Schatten der Vergangenheit – lautes Schweigen, leises Erzählen“

Der 40-minütige Film der Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich die traumatischen Erfahrungen von Sinti und Roma, die die nationalsozialistische Verfolgung überlebten, im Leben ihrer Kinder und Kindeskinder fortsetzen.

In Form einer Oral History des nationalsozialistischen Völkermords an Sinti und Roma und seinen schwerwiegenden Folgen, verdichten sich Zeitzeug*innen-Interviews und historische Aufnahmen aus den Familienarchiven der Interviewten zu einem klaren wie erschütternden Eindruck: die Vergangenheit ist nicht vergangen. Zu Wort kommen neben den Überlebenden Peter Böhmer, Ewald Hanstein und Otto Rosenberg auch Angehörige der sogenannten zweiten und dritten Generation.

An die Filmvorführung schließt sich ein Podiumsgespräch an, das die Möglichkeiten bietet, mit den Protagonist:innen des Films ins Gespräch zu kommen.

15:30 Uhr - Szenische Lesung und Gespräch mit Petra Rosenberg – Otto Rosenberg „Das Brennglas“

Petra Rosenberg, Vorsitzende des Landesverbandes deutscher Sinti und Roma Berlin und Brandenburg e. V. liest aus der Autobiografie ihres Vaters, Otto Rosenberg, „Das Brennglas“.

Über 50 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg veröffentlichte der Berliner Sinto und Bürgerrechtler Otto Rosenberg seine Autobiografie „Das Brennglas“. In eindringlicher Weise berichtet er von seiner Kindheit in Berlin, seiner Jugend in den Konzentrationslagern und dem Leben in Deutschland nach dem Krieg.

Anschließend findet ein Gespräch zwischen Petra Rosenberg und Andrea Genest, Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück statt.

16:30 Uhr - Gemeinsames Gedenken am Ufer des Schwedtsee

Zum Abschluss des Tages laden wir alle Gäste zum gemeinsamen Gedenken am Ufer des Schwedtsees ein. Begleitet wird die Veranstaltung von Redebeiträgen und der Musik der beiden Gitarristen Lello Franzen und Janko Lauenberger. In Gedenken an die Opfer werden Blumen am Ufer des Schwedtsee niedergelegt.

Um Anmeldung wird gebeten an: veranstaltungen@ravensbrueck.de

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