Keeping Memories

Digitale Lernplattform

Mittlerweile gibt es kaum noch Menschen, die die nationalsozialistischen Konzentrationslager überlebt haben, aus eigener Erfahrung darüber berichten und unsere Fragen beantworten können. Das heißt jedoch nicht, dass wir damit auch am Ende der Zeitzeugenschaft stehen. Auch wenn es perspektivisch kaum noch direkte Begegnungen mit Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik geben wird, bleiben uns ihre Erinnerungen in Form von Erzählungen, Erinnerungsberichten, Fotografien, Zeichnungen oder videografierten Interviews erhalten. Aber wie gehen wir mit diesem Erbe um? Welche Chancen bieten diese Hinterlassenschaften für Bildungskontexte? Und wie müssen sie aufbereitet sein, damit sie jungen Menschen im Zeitalter der digitalen Transformation ein interessengeleitetes Lernen über den Nationalsozialismus ermöglichen?

Zusammen mit Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen sowie Schülerinnen und Schülern und Studierenden als Vertreterinnen und Vertreter der Zielgruppe hat sich die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg auf die Suche nach Antworten auf diese Fragen begeben. Das Ergebnis dieses gemeinschaftlichen Arbeits-, Entwicklungs- und Lernprozesses ist eine digitale Lernplattform von jungen Menschen für junge Menschen: Keeping Memories. Lebensgeschichten von Gefangenen des KZ Flossenbürg

Was haben das vierzehnjährige Mädchen Helga Pollak, der Künstler Richard Grune und die Belarussin Galina Stutschinskaja gemeinsam? Zusammen mit etwa 100.000 anderen Menschen waren sie zwischen 1938 und 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg oder einem seiner Außenlager eingesperrt. Aber wer waren sie? Warum wurden sie von den Nationalsozialisten verfolgt? Was mussten sie im Konzentrationslager erleiden? Und wie haben sie nach der Befreiung weitergelebt?

Antworten auf diese Fragen findet ihr auf der multimedialen Lernplattform Keeping Memories. Ähnlich dem neuronalen Netzwerk eines menschlichen Gehirns sind auf ihr die verschiedenen Lebensabschnitte und Erlebnisse der präsentierten Personen als Erinnerungen gespeichert. Um sie vor dem Vergessen zu bewahren, müsst ihr die einzelnen Erinnerungen nach und nach entdecken. Mit jeder weiteren erfahrt ihr mehr über die Vergangenheit und das Leben der ehemaligen Häftlinge. Dabei ergibt sich nicht immer ein eindeutiges Bild. Die Quellen müssen von euch zueinander ins Verhältnis gesetzt und kritisch hinterfragt werden. Sie werfen so weitere Fragen auf und konfrontieren euch dabei mit den Brüchen in den Biografien sowie Lücken in den Erinnerungen.

Teilt eure Entdeckungen mit euren Freunden und Familien und haltet dadurch die Erinnerung an die ehemaligen KZ-Häftlinge wach.