„Langsam gewöhnen wir uns an das Ghettoleben“ (Buchrezension)

Mändl Roubícková Eva

Herausgegeben von Veronika Springmann.220 Seiten, gebunden.EUR 19.90 SFr 34.90.ISBN 978-3-89458-255-5..Das Tagebuch der Eva Mändl Roubícková ist ein einmaliges Zeitdokument über die Lebensbedingungen im Ghetto Theresienstadt, das, obwohl ursprünglich auf Deutsch verfasst, bisher noch nie in Deutschland veröffentlicht wurde. Das Besondere an diesem Dokument ist die Tatsache, dass die Autorin eine der wenigen Überlebenden des tschechischen Ghettos ist, die fast über die gesamte Zeit seines Bestehens dort inhaftiert war und während dieser Zeit kontinuierlich ihre Erlebnisse und Empfindungen niedergeschrieben hat. Ihr Tagebuch schafft eine Unmittelbarkeit, die keinen Leser unberührt zurücklässt..Das Tagebuch von Eva Mändl Roubícková ist ein einmaliges Zeitdokument über die Lebensbedingungen und Zustände im Ghetto Theresienstadt, das, obwohl ursprünglich auf Deutsch verfasst, bisher noch nie in Deutschland veröffentlicht wurde. Das Besondere an diesem Dokument ist die Tatsache, dass Eva Mändl Roubícková eine der wenigen Überlebenden des tschechischen Ghettos ist, die fast über die gesamte Zeit seines Bestehens, von 1941 bis 1945, dort inhaftiert war und während dieser Zeit kontinuierlich ihre Erlebnisse und Empfindungen aufgeschrieben hat. Das Tagebuch schafft eine Unmittelbarkeit, die keinen Leser unberührt zurücklässt. Eva Mändl Roubícková, geboren 1921 in ?atec (Saatz) als Kind einer deutschsprachigen jüdischen Familie, siedelt mit ihrer Mutter nach dem Münchener Abkommen und der damit verbundenen Annexion des sogenannten „Sudetengaus“ nach Prag über. Dort beginnt sie, regelmäßig Tagebuch zu führen. Was als Einblicke in das Alltagsleben einer jungen Jüdin im Nationalsozialismus beginnt, wird nach der Deportation ihrer Familie nach Theresienstadt im Dezember 1941 zunehmend zu einer Art Überlebenshilfe zur Wahrung eines Restes menschlicher Würde in einer entwürdigenden Situation. Das Grauen des Ghettos, die brutalen Arbeitsbedingungen, die elenden Unterkünfte, Krankheit und Tod und die ständige Bedrohung durch die Todestransporte nach Auschwitz werden zunehmend Teil ihres Alltags, das Überleben ihrer Familie zum zentralen Lebensinhalt. Gleichzeitig beschreibt sie aber auch das Bedürfnis der Ghettobewohner, einen Alltag aufrechtzuerhalten, der an Normalität erinnert. Dieses Oszillieren zwischen Verzweiflung, der Ungewissheit über die Zukunft und den kleinen nicht selbstverständlichen Freuden des täglichen Lebens, der Hoffnung und der Begegnung mit anderen Menschen, zeichnet dieses Tagebuch aus.