Rechtsextremismus in den Streitkräften – damals und heute

Diskussion
Gespräch
16. April 2024
19:00 - Uhr
Ort: Topographie des Terrors, Auditorium Niederkirchnerstraße 8, Berlin-Kreuzberg
Veranstalter: Topographie des Terrors, Forschungsstelle Weimarer Republik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr

Von 1918 bis 1923 erschütterte massive politische Gewalt die junge Weimarer Republik. Die Eskalation rührte auch von Unklarheiten über die Loyalität der Streitkräfte her: Standen Freikorps und Reichswehr tatsächlich auf dem Boden der Weimarer Verfassung? Oder bildete die Armee einen „Staat im Staat“, von dem die Gefahr eines Rechtsputsches ausging? Bei den Debatten um die Gründung der Bundeswehr 1955 wurden deshalb „Weimarer Verhältnisse“ immer wieder als Negativbeispiel angeführt. Die neuen Soldaten sollten „Bürger in Uniform“ sein und die Bundeswehr eine Parlamentsarmee. Politischer Extremismus blieb so ein Randphänomen. Doch in den letzten Jahren erschüttern immer wieder Berichte über rechtsextreme Vorfälle die Öffentlichkeit. Handelt es sich hier um Einzelfälle oder um ein strukturelles Problem? Ausgehend vom historischen Beispiel der Weimarer Republik fragt das Podiumsgespräch danach, wie freiheitlich-demokratische Haltung heute in der Bundeswehr gefördert und wie dort gegen Rechtsextremismus vorgegangen werden kann.

Heiko Biehl ist Leiter des Forschungsbereichs Militärsoziologie am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam.

Eva Högl ist Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages.

Heike Kleffner ist Journalistin und Autorin. Sie veröffentlichte u. a. Staatsgewalt. Wie rechtsradikale Netzwerke die Sicherheitsbehörden unterwandern (2023, Mithg.).

Sönke Neitzel ist Professor für Militärgeschichte/Kulturgeschichte der Gewalt an der Universität Potsdam.

Andreas Braune ist Politikwissenschaftler und leitet das „Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte“. Er war Kurator im Team der Ausstellung „Gewalt gegen Weimar“

Anmeldung bis 12.4.: veranstaltungen@topographie.de

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