Datenträger-Archäologie

Drei Fundkomplexe mit Personendaten aus NS-Lagern in Brandenburg
03/2022Gedenkstättenrundbrief 205, S. 12-18
Thomas Kersting

Auf vielen archäologischen Funden aus NS-Zwangslagern sind Namen von Menschen vermerkt, die sie dort selber eingeritzt haben, um Besitz zu kennzeichnen und einen Anker der Identität zu behalten - diese Funde sind materielle Zeugen individueller Schicksale. Eine weitere Fundgruppe von "Identitäten auf Blech" sind analoge Datenträger der Werksverwaltungen. Am Beispiel von drei Fundorten in Brandenburg soll deren Quellenwert dargestellt werden.

Über die Funde aus der Munitionsfabrik "A" Sebaldushof bei Treuenbrietzen wurde an dieser Stelle schon kurz berichtet[1], der zweite Komplex stammt aus einem Arado-Flugzeugwerk in Brandenburg-Neuendorf. Dazu kommen Werksausweise aus einem weiteren Arado-Flugzeugwerk bei Rathenow.[2] Alle Datenträger sind nun entziffert und "ausgewertet", aber sicher noch längst nicht ausgeschöpft. Im Folgenden sollen die drei neu erschlossenen Fundkomplexe auf unterschiedliche Fragestellungen hin untersucht werden. Diese Matrizen sind "analoge Datenspeicher", die mit einer Adressiermaschine (ADREMA) ausgedruckt werden konnten. Der Erfinder, Julius Goldschmidt, hatte 1913 in Berlin die ADREMA-GmbH gegründet, und musste 1935 seine Firma verkaufen und emigrieren. Zumindest bis in die 1950er-Jahre waren solche Maschinen in Gebrauch.[3]

Knapp 1000 bislang in Treuenbrietzen gefundene Adrema-Matrizen tragen Daten der Beschäftigten (Abb. 1). Erfasst sind neben den persönlichen Daten auch eine Adresse oder Lager-Angabe und oft eine Berufsbezeichnung. Am Rand befinden sich tarifliche Angaben zum Stundenlohn in Reichsmark.

Etwa 120 gut vergleichbare Stücke fanden sich in Neuendorf (Stadt Brandenburg an der Havel) im Bereich der Verwaltung des Arado-Flugzeugwerks bei Bauarbeiten schon Anfang der 2000er-Jahre (Abb. 2). Sie konnten noch im Zuge der Entschädigungsleistungen durch die damals zuständigen Stellen verwendet werden. Etwa 120 Matrizen wurden gefunden, auf ihnen sind im Grunde dieselben Angaben vorhanden. Diese Datenträger wurden zum Teil mit ehrenamtlicher Hilfe vor Ort (Melanie Herz, Rangsdorf) entziffert und in einer Datenbank erfasst, und bei einem Jugendprojekt des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit Berlin-Schöneweide, im Rahmen der Ausstellung "Ausgeschlossen - Archäologie der NS-Zwangslager" vervollständigt.[4]

Die 67 gefundenen Werksausweise aus Rathenow sind Identitätsdokumente, wie sie von größeren Betrieben ausgestellt wurden. Der Ausweis wurde dem Werkschutz oder der Polizei bei Kontrollen vorgelegt und trug neben persönlichen Daten Informationen über die Art der Beschäftigung und die Nationalität der Besitzenden (z.B. durch aufgestempelte Buchstaben) (Abb. 3).

Herkunft und Einsatzbeginn

Die Treuenbrietzener Matrizen tragen fast alle Angaben zur Herkunft der Beschäftigten, denn fast immer sind die Geburtsorte eingetragen. Nur bei knapp 10 % sind zusätzlich auch noch die Heimatländer eigens vermerkt. Dies trifft nur bei westlichen Ländern sowie Kroatien, Litauen und Polen zu, nicht aber z.B. bei Deportierten aus der besetzten Sowjetunion. Jedoch ließen sich andere Heimatländer, wie die heutigen Staaten Russland, Weißrussland, Bosnien-Herzegowina, Rumänien, Tschechien, Lettland, Italien und sogar Portugal, anhand der genannten Geburtsorte ermitteln. Wenn in diesem Artikel etwa von "Russen" die Rede ist, sind dies Menschen, deren auf der Matrize genannter Geburtsort im heutigen Russland liegt. Soweit die Orte national zuzuordnen waren - was nicht bei allen gelang - kamen knapp die Hälfte der ausländischen Beschäftigten aus der Sowjetunion, aus Polen und den besetzten Ostgebieten sowie vom Balkan (Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Serbien, Rumänien, Ungarn) und aus dem Baltikum.

Die Anderen kamen aus Belgien, den Niederlanden, Italien und Frankreich, die somit als "Westarbeiter" den deutschen Kollegen formal gleichgestellt waren[5], sowie aus der Tschechoslowakei.

Genau ein Drittel aller Matrizen in Neuendorf gehörten Personen, die anhand ihrer Namen oder Geburtsorte aus dem Ausland stammten, im Vergleich zu Treuenbrietzen waren hier aber verschwindend wenige "Ostarbeiter" beschäftigt.

Auch von den Ausweisen in Rathenow gehörten ein Drittel Ausländerinnen oder Ausländern. Meist tragen die Ausweise ein Initial des Landes in Form eines großen roten Stempels, bzw. ein A für Ausländer im Falle der Russen. Berufe sind auf den Ausweisen nicht vermerkt. Auch hier sind relativ wenige "Ostarbeiter" beschäftigt.

Das "Einstellungsdatum" ist auf 90 % der Treuenbrietzener Matrizen lesbar. Aus diesen Angaben wird ersichtlich, dass die große Welle der Rekrutierungen für die Zwangsarbeit 1942 einsetzte, indem die Zahl der Beschäftigten sich vervierfachte. Im Jahr 1943 wird die Anzahl noch einmal deutlich gesteigert. In dieser Phase sind es weit überwiegend ausländische Personen, die zum Einsatz kommen, und dabei überwiegend Frauen. 1944 fallen die Zahlen stark. Der in Rückzug umgeschwungene Kriegsverlauf spiegelt sich hier wider. 1945 gab es fast keine neu vergeben Matrizen. Aus den Matrizen aus Neuendorf ist induzierbar, dass die Einstellungsdaten dort sehr ähnlich verliefen. Allerdings sind auch im ersten Quartal 1945 noch sieben Neuzugänge zu verzeichnen.

Die Einstellungsdaten auf den Ausweisen in Rathenow zeigen 1940 einen Höhepunkt der Neuzugänge. 1942 und 1943 werden Matrizen fast ausschließlich für Ausländer erstellt.

Altersstruktur und Geschlechterverteilung

Die Geburtsdaten auf den Treuenbrietzener Matrizen weisen eine sehr junge Altersstruktur der Deportierten auf. Zum Zeitpunkt der Befreiung im Mai 1945 waren die Meisten unter 30 Jahre alt, einige waren sogar unter 18 Jahren jung. Unter ihnen sind Mädchen aus den Niederlanden, Frankreich, Serbien und den besetzten Ostgebieten, die mit 15 oder 16 Jahren zur Zwangsarbeit verschleppt wurden.

Die Beschäftigten aus dem Osten, weit überwiegend Frauen, weisen dabei das geringste Medianalter auf. Dass bei der Zwangsrekrutierung in Polen die Jahrgänge 1922 bis 1927 am stärksten betroffen waren[6], und dass ein Drittel der polnischen und mehr als die Hälfte der sowjetischen Zivilarbeiter Frauen waren[7], spiegelt sich in unseren Tabellen sehr deutlich wider. Die deutsche Belegschaft hatte mit über 30 Jahren das höchste Durchschnittsalter. Beschäftigte mit ähnlich hohem Durchschnittsalter kommen aus den Balkanländern sowie Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Italien und waren überwiegend männlich.

Insgesamt hingegen waren laut den Matrizen aus Treuenbrietzen weit mehr als die Hälfte des Personals Frauen. Bei den Beschäftigten aus Russland, der Ukraine und Polen, als auch den besetzten Ostgebieten, ergibt sich ein Verhältnis von Frauen zu Männern von 2 : 1. Der Frauenanteil in Neuendorf beträgt nur etwa ein Sechstel, fast alle waren mit Hilfstätigkeiten betraut.

Im Vergleich zur Belegschaft in Treuenbrietzen liegt das Durchschnittsalter in den Flugzeugwerken von Neuendorf und im Rathenow deutlich höher, dagegen ist der Ausländer- und Frauenanteil deutlich niedriger. Beides ist mit der hohen Spezialisierung dieser hoch technisierten Betriebe zu erklären, von denen einer noch bis ans Kriegsende unvermindert neues Personal requirierte.

Berufe und Verdienst

Auf über 600 Matrizen in Treuenbrietzen finden sich Angaben zu Beruf sowie Einsatzfeld; ebenso zum Verdienst. Es überwiegt bei Männern und Frauen der Einsatz bei einfachen Arbeiten. Dazu kommen Männer mit spezialisierten Metallberufen in der Fabrikproduktion. Stellmacher, Zimmermann und Gärtner hatten auf dem ganzen Werks- und Lagergelände zu tun. Zeichner, Lohnrechner und Bürohilfen sind in der Verwaltung zu verorten. Ebenso wurden Werkschutz- und Wachmännern Adrema-Matrizen ausgestellt. Eine Anna Manteufel wird als "Lagerführerin" bezeichnet, leider ohne Tarif-Angaben. Solche Lagerführer wurden vom Betrieb ernannt, gegebenenfalls durch die Gestapo bestätigt, und waren in direktem Kontakt mit den Lager- und Stuben-Ältesten (also Häftlingen) für die Einhaltung der Lagerordnung zuständig.[8]

Eine Casino-Hilfe und ein Piano-Techniker lassen auf gehobene Freizeit-Aktivitäten der Leitungsebene schließen. Eine Nadlerin und eine Handschuhstopferin belegen wahrscheinlich Arbeitsschutz-Maßnahmen.

Die Verdienstangaben reichen von unter 20 Pfennig bis knapp über eine Reichsmark, von der Hilfsarbeiterin über qualifiziertere Berufe wie den Zimmermann oder Schmied hin zu Spitzenverdiensten für Schlosser und Dreher. Eine Tendenz, dass in höheren Verdienstgruppen mehr Deutsche beschäftigt sind, die ausländischen Kräfte eher minder- bzw. unqualifiziert beschäftigt und folglich schlechter bezahlt wurden, ist bei den Angaben auf den Matrizen für Frauen und Männern deutlich erkennbar. Die Löhne der "Westarbeiter" waren in der Regel mit denen der Deutschen identisch, auch erhielten sie Trennungszulagen. Die polnischen Arbeitskräfte und Ostarbeiter zahlten deutlich höhere "Lohnsteuern" und mussten ebenso für die Lagerunterbringung bezahlen.[9] Die hier zwangsweise Arbeitenden waren in ein bürokratisches Tarif-System integriert, wie viel "Lohn" tatsächlich bei ihnen ankam, ist unklar.[10] Die Bezahlung hing jedoch auch von weiteren Faktoren ab: Ausbildung, Alter sowie Familienstand.

An Berufen sind auf den Matrizen aus Neuendorf neben Hilfsarbeiterinnen und -arbeitern auch Schlosser, Maschinenarbeiter und Lehrlinge, Lagerarbeiter, Maler und Tischler aufgeführt. Dazu kommen Vertreter spezialisierter Berufe in einem Betrieb der Flugzeugproduktion. Ein "Treckerfahrer" ist auch in einer Schriftquelle eigens erwähnt. Er bewegte die Flugzeuge auf der Start- und Landebahn zu ihren Positionen.[11] Neue hoch spezialisierte Berufe sind "Elektronbearbeiter" und "Arcatomschweisser". Beide Spezialisten waren Ausländer, ein erfahrener Franzose und ein junger Niederländer aus Rotterdam, der 1942 mit erst 19 Jahren ins Werk kam. Er hatte möglicherweise in einer Werft seiner Heimatstadt diese Spezialkenntnisse erworben.

Adressen - Gruppenankünfte - Verwandtschaften

Auf etwa 700 Treuenbrietzener Matrizen gibt es Angaben zu Wohnadressen. Die Deutschen haben Adressen mit Straßenname und Hausnummer in den Städten und Dörfern der Umgebung. Bei etwa 300 fast ausnahmslos ausländischen Namen werden verschiedene Lager erwähnt. Noch im Frühjahr 1943 war etwa ein Viertel der ausländischen Arbeitskräfte, meist "Westarbeiter", privat untergebracht, erst ab Sommer 1943 bestand auch für sie Lagerzwang.[12] Auch in Neuendorf sind fast alle ausländischen Beschäftigten in Lagern untergebracht, die Deutschen dagegen haben Adressen in der Stadt Brandenburg.

An den Einsatzdaten auf den Treuenbrietzener Matrizen lassen sich Personen-Gruppen erfassen, die gleichzeitig ankamen, meist mit derselben Herkunft. Die ersten kommen aus den Balkanländern und werden anfangs noch in Dörfern untergebracht, später in Lagern. Die Jahre 1942 und 1943 sind von einem massiven Zustrom aus dem Osten bestimmt. Diese Menschen werden in die Lager Treuenbrietzen und Belzig eingewiesen.

Zu untersuchen wäre, woher die bislang 21 identifizierbaren Gruppen requiriert wurden, die wohl über "Verteilungs-Zentren" in Berlin kamen, wo Firmen ihren Bedarf an Arbeitskräften decken konnten, wenn sie nicht direkt aus dem KZ Sachsenhausen hierher abkommandiert wurden. Auch in Neuendorf lassen sich Gruppenankünfte erkennen: z.B. kamen zwei Griechen zusammen ins Werk und ins Lager.[13]

Namensgleichheiten können Hinweise auf Verwandte sein - auf den Treuenbrietzener Matrizen findet sich außer mehreren Schmidt und Müller auch viermal Bondarenko, ein in der Ukraine häufiger Name. Ehepaare aus Belgien waren wohl Clauwaerts (Sortiererin und Maschinen-Arbeiter), und Dunand (beide im Büro beschäftigt). Zwei Damen Vincenot aus Frankreich könnten nach den Geburtsdaten Schwestern sein. Zwillingsbrüder sind möglicherweise Jesip und Viloin Kunstic, beide am 14. 2. 1923 in Kosnica, Kroatien geboren. Obwohl am selben Tag verwaltungsmäßig erfasst, erhielten sie völlig verschiedene Nummern. Geschwister oder Cousin sowie Cousine sind wohl Iwan und Katja Kurotschka, beide geboren 1923 in Chiniejewka, die an zwei aufeinander folgenden Tagen in Treuenbrietzen ankamen. Mutter und Tochter könnten Regina und Sophie Neven aus St. Vith in Belgien sein, die 1903 beziehungsweise 1924 geboren wurden. Vater und Sohn sind offenbar Jakob und Willi Sihr, 1897 sowie 1925 geboren wurden und beide aus dem entfernten Trier an der Mosel, die ab 1934 im Munitionswerk als Pförtner bzw. technischer Zeichner arbeiteten, wohnhaft in Treuenbrietzen.

Zusammenarbeit mit den Arolsen Archives

Die nunmehr in einer Datenbank erfassten Daten (Abb. 4) aus Treuenbrietzen wurden an die Arolsen Archives übermittelt - schließlich muss ein Abgleich mit dort bereits vorliegenden personenbezogenen Daten erfolgen. In Arolsen existieren nach ersten Stichproben zu etwa einem Drittel der ausländischen Namen Belege - was im Umkehrschluss bedeutet, dass für etwa zwei Drittel der Menschen dank der archäologisch gewonnenen Belege erstmals ein Nachweis geführt werden kann. Die Dokumente der Arolsen Archives über die Zwangsarbeiter vom Sebaldushof ergänzen die Daten der vor Ort gefundenen Adrema-Matrizen. Ein Beispiel ist der Fall des jungen Konstantin Grigorasch aus Mariupol in der Ukraine (Matrize Nr. 9216 in Treuenbrietzen). Laut Registrierkarte für "Zivilarbeiter aus Sowjetrussland" in den Arolsen Archives (Abb. 5) leistete er vom 10. Mai 1943 bis zum 1. Juli 1943 in der Metallwarenfabrik Treuenbrietzen Zwangsarbeit, und war im "Gemeinschaftslager" Sebaldushof untergebracht. Er überlebte diese Zeit und hielt sich offenbar auch nach weiteren Stationen noch in der frühen Nachkriegszeit in Deutschland auf, denn sein Name erscheint in einer Aufstellung aus der britischen Zone. Hinweise auf sein weiteres Leben liegen in den Arolsen Archives nicht vor.[14] Mit den Arolsen Archives ist eine Übernahme aller Daten vereinbart. Sie werden in Zukunft weiter recherchieren, um die Identitäten möglichst vieler Lagerinsassen und in der Rüstungsindustrie eingesetzten Menschen nachzuweisen.

Zusammenfassung - Bedeutung von Archäologie für Identitätsnachweise und historische Forschung

Die Daten auf den Adrema-Tafeln und Ausweisen stellen eine einzigartige, bislang kaum ausgewertete Quelle zur Identifizierung von Opfern der NS-Zwangsherrschaft dar.

Die Funde der Adrema-Matrizen aus allen drei Lager- und Arbeitsstätten können mit den Informationen zu Namen, Geburtsdatum, Termin der Arbeitsaufnahme und Herkunft einzelner Personen gut miteinander verglichen werden. Sie zeigen mikrohistorisch die Entwicklung der Zwangsarbeit und den Einsatz von Arbeitskräften in der deutschen Industrie auf. Historische Geschehen wie der Kriegsverlauf und die Zwangsarbeiter-Rekrutierung, deren Geschichte im größeren Kontext bekannt sind, spiegeln sich an den historischen Orten exakt wieder.[15]

Die Fundstücke sind aber auch in Bezug auf wissenschaftliche Interdisziplinarität methodisch von Interesse. Das Besondere an dieser Quellengruppe "materieller Daten- oder Informationsträger" ist ihre hybride Position zwischen Archäologie und Geschichtsforschung: die Archäologie kennt in der Regel keine Schriftträger, die einzelnen Personen zugeordnet werden können. Die Historiker stoßen nur im Ausnahmefall auf gegenständliche Quellen, die nicht aus Papier sind - schon gar nicht solche, die im Boden dem Vergessen preisgegeben waren.

Den Arolsen Archives waren bislang solche ADREMA-Bleche komplett unbekannt, obwohl es sie zu Hunderttausenden (mindestens) gegeben haben muss. Die Archäologie stellt also mit ihren Methoden der Forschung neuartige Quellen zur Verfügung, die aber selber weniger als "archäologische Funde" sondern als personenbezogenes Datenmaterial zu betrachten und zu archivieren sind.

 

Dr. Thomas Kersting ist Leiter der Archäologischen Denkmalpflege in Brandenburg, und dort neben anderem mit der Archäologie der Zeitgeschichte befasst.

 

[1] Thomas Kersting, Zwangsverwaltet - die ADREMA-Kartei vom Lager Sebaldushof bei Treuenbrietzen in Brandenburg. Gedenkstättenrundbrief 186, 6/2017, 23-26.

[2] Thomas Kersting et al., Europaweit: neue Funde aus den ARADO Zwangsarbeiterlagern Rathenow im Havelland, Brandenburg. Gedenkstättenrundbrief 195 9/2019, 18-22.

[3] Patrick Brion, das AREMA System der "REIMAHG", Kahla 2021

[4] Juliane Haubold-Stolle/Thomas Kersting/Lena Sommerfeld, Ausgeschlossen. Archäologie der NS-Zwangslager. Gedenkstättenrundbrief 199, September 2020, 16-21.

[5] Carina Baganz, Lager für ausländische zivile Zwangsarbeiter. In: Wolfgang Benz/Barbara Distel, Der Ort des Terrors Bd. 9, 2009, 248-270, bes. 249.

[6] Ebenda 252.

[7] Ebenda 261.

[8] Ebenda 257

[9] Ebenda 253; Harald Bräutigam, Zwangsarbeit in Berlin 1938-1945. Überblick. In: Zwangsarbeit in Berlin 1938-1945. Ein Ausstellungsprojekt des Arbeitskreises Berliner Regionalmuseen (Hrsg.), Berlin 2003, 17-61, bes. 40.

[10] Alltag Zwangsarbeit 1938-1945. Katalog zur gleichnamigen Dauerausstellung. Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit Berlin Schöneweide, 2013, 130f.

[11] Frank Brekow/Hans-Georg Dachner, ARADO. Zehn Jahre innovativer Flugzeugbau in Brandenburg/Neuendorf. H. 5 zur Luftfahrtgeschichte der Stadt Brandenburg an der Havel. Brandenburg a. d. Havel 2009.

[12] Carina Baganz, Lager für ausländische zivile Zwangsarbeiter. In: Benz/Distel Bd. 9, 2009, 248-270, bes. 257f.

[13] Alexis Detorakis, Greek forced labourers in Nazi Germany: The Greek prisoners of Brandenburg-Görden. Master Thesis HU Berlin 2021, unpubl.

[14] zitiert nach https://arolsen-archives.org/stories/schicksale-auf-blech.

[15] Thomas Kersting, Lagerland. Archäologie der Zwangslager des 20. Jahrhunderts in Brandenburg. BebBra Wissenschaft Verlag Berlin, im Druck