Neuer Gedenkstättenreferent

02/1984Gedenkstättenrundbrief 4, S. 1
Thomas Lutz

Wieder einmal hat sich bei Aktion Sühnezeichen / Friedehsdienste e.V. (ASF) ein Wechsel vollzogen, diesmal im Gedenkstättenreferat.
Thomas Vogel hat Anfang Februar sein Gemeindevikariat in der Nähe von Gießen angetreten. Seitdem habe ich sein Referat mit übernommen.

Als Voraussetzungen für diese Arbeit bringe ich zum einen ein mit zwei Staatexamen abgeschlossenes Lehrerstudium, u.a. in den Fächern Geschichte und Politik, mit.
Zum anderen arbeite ich seit August letzten Jahres bei ASF. Erfahrung mit der Arbeit in KZ-Gedenkstätten konnte ich durch meine Betreuertätigkeit in Auschwitz sammeln.

Im Moment bin ich damit beschäftigt im Büro in Westberlin die bisherigen Arbeitsergebnisse zu sichten.
Ein grundlegendes Problem meiner Arbeit ist mir dabei schnell sichtbar geworden: Während die Mitarbeiter der Gedenkstätten/-initiativen sehr konkret vor Ort an den jeweils bestehenden Problemen arbeiten, sitze ich hier etwas im "luftleeren" Raum.
Im Prinzip sage ich damit etwas selbstverständliches, da es mir aber für meine Arbeit sehr wichtig erscheint, möchte ich es doch noch einmal betonen: Koordinieren, d.h. Informationen und Erfahrungen an die einzelnen Gedenkstätten weitergeben, kann ich am besten, wenn ich auf dem möglichst neuesten und informiertesten Stand bin.
Daher möchte ich darum bitten, daß mir von Seiten der Gedenkstätten aktuelles Material über Tätigkeiten und Arbeitsergebnisse zugesandt wird.
Dies sollte durchaus auch Aufforderungscharakter für mich haben, d.h. auch an mich mit Ansprüchen heranzutreten denn noch bin ich mir nicht ganz im Klaren darüber, wie die Unterstützung von meiner Seite für die Gedenkstättenarbeit am sinnvollsten aussehen kann.

Ein weiterer guter Einstieg für mich wird sicherlich das Gedenkstättenseminar im April in Berlin werden, das Thomas Vogel noch mit veranstalten wird. Neben dem Knüpfen von persönlichen Kontakten hoffe ich dort einen intensiveren Einblick in die inhaltliche Arbeit zu erhalten.