Jungen Menschen bewusst zu machen, dass Ideologien, die ausgrenzen sich überall in der Gesellschaft breit machen können, stand seit April 2020 im Mittelpunkt des Projekts „Erinnern für eine humane Zukunft“ der ehrenamtlich geführten KZ-Gedenkstätte Hailfingen-Tailfingen. Inhalte und Ziele des Projekts waren auf die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen kleiner Gedenkstätten zugeschnitten.
Die Geschichte der Häftlinge, die ab November 1944 vor Ort Zwangsarbeit beim Ausbau eines Flugplatzes leisten mussten, macht deutlich, dass der Vernichtungswille der Nationalsozialisten das ganze Land umfasste und überall umgesetzt wurde. Mit dem Aufbau von Kooperationen im lokalen und regionalen Umfeld – mit Schulen, kirchlichen Jugendwerken oder der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg – wurden Grundlagen für eine Profilierung und Professionalisierung der Bildungsarbeit an der Gedenkstätte gelegt. Durch öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen, die Gewinnung und Qualifizierung von Jugendguides sowie die Durchführung von künstlerischen Workshops wurde für junge Menschen die Beschäftigung mit der Geschichte möglich. Zusammen mit anderen Jugendlichen erlebten sie zugleich im gemeinsamen Tun, welchen Wert der Respekt vor dem Anders-Sein für das Leben hat. Einer Online-Begegnung zwischen Schülerinnen und Schülern der Gemeinschaftsschule Gäufelden mit der Nakpanduri Senior High School im Norden von Ghana kam im Projektzusammenhang eine besondere Bedeutung zu.
Durchführung: Bernd Schlanderer
Kontakt: walter.kinkelin@ kz-gedenkstaette-hailfingen-tailfingen.de