Die Evangelische Kirchengemeinde Lieberose und Land ist seit 20 Jahren in einem abgelegenen Raum des Bundeslands Brandenburg Trägerin der Dokumentationsstelle KZ-Außenlager Lieberose.
Im dreijährigen Vorhaben „JUGEND landeinwärts ERINNERT“ wird die Kooperation mit dem Justus-Delbrück-Haus | Akademie für Mitbestimmung Bahnhof Jamlitz des Jugendhilfeträgers KARUNA e.V. professionalisiert. Dabei wird die Verbindung von Gedenkstättenarbeit, sozialer Arbeit und Gemeinwesenarbeit vertieft und weiterentwickelt. Dazu zählt auch die Kooperation mit dem Housing First Projekt im Bahnhof Jamlitz.
Im Projekt sind kooperative und übergreifende historisch-politische Bildungsformate entstanden, die sich an Menschen aus der Region, aber auch explizit an marginalisierte Menschen richten. Ein symbolisches Grab für die bisher nicht gefundenen Toten des Massakers von Jamlitz, bei dem am 2. und 4. Februar 1945 insgesamt 1342 europäische Juden ermordet wurden, konnte konzipiert, errichtet und bei einer Gedenkveranstaltung unter Beteiligung von Rabbiner Andreas Nachama feierlich eingeweiht werden.
An einer Gedenkstättenassistenz-Ausbildung im Justus-Delbrück-Haus nehmen bisher vier junge Erwachsene aus dem Bahnhof Jamlitz teil. Zwei junge Erwachsene übernehmen bereits eigenständig Führungen und begleiten Seminare mit Führungskräften der Polizei, Konfirmand*innen, Geflüchteten, aber etwa auch Antifa-Gruppen oder Schüler*innen. Alle vier jungen Erwachsenen engagieren sich bei der Gedenkstättenpflege, der Betreuung von Büchertischen und Vorbereitung von Gedenkveranstaltungen, sowie zunehmend auch bei der Konzeption von Seminaren.