Spurensuche Gurs

Blaues Haus Breisach. Gedenk- und Bildungsstätte für die Geschichte der Juden am Oberrhein
Collage Videocast „Spurensuche Gurs“, ©Blaues Haus Breisach

Die frühe Deportation nach Westen im Oktober 1940 ist noch immer wenig bekannt. Mehr als 5600 badische Jüdinnen und Juden wurden damals in das Internierungslager Gurs im unbesetzten Frankreich gebracht, die Deportationszüge wurden über die Rheinbrücke bei Breisach geführt.

Am Anfang des Projekts „Spurensuche Gurs“ stand die Erkundung der Schicksale von Breisacher Jüdinnen und Juden: Konnten sie aus dem Lager gerettet werden, verstarben sie dort oder wurden sie ab August 1942 über Drancy nach Auschwitz deportiert und dort ermordet? Zusammen mit dem Team des Blauen Hauses reiste eine Studierendengruppe nach mehrmonatiger Vorbereitung in die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, eine Schüler*innengruppe besuchte Gurs in Südfrankreich und dokumentierte die Reise in einem Film.

Im Projekt sind zusammen mit Studierenden, Schülerinnen und Schülern neue Formate der Erinnerungskultur entstanden, die als Open Source zur Verfügung gestellt werden. Neue Materialien können genutzt werden: So entstand im Rahmen des Projekts eine Videocastreihe „Spurensuche Gurs“ in zehn Folgen. Die bundesweite Ausstellung „Gurs 1940“ ist seit Oktober 2021 dauerhaft im Garten des Blauen Hauses installiert, ergänzt um Tafeln zur Lokalgeschichte Breisachs. Am Ende der intensiven und facettenreichen Spurensuche standen ein Multiplikator*innen-Training und ein Handbuch zur Vorbereitung von Gedenkstättenbesuchen in Breisach, Gurs und Oświęcim/Auschwitz.

 

Durchführung: Dr. Christiane Walesch-Schneller, Dr. Valeska Wilczek, Olivia Schneller

Kontakt: info@remove-this.blaueshausbreisach.de