Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist eine humanitäre Organisation, die 1919 nach dem Ersten Weltkrieg gegründet wurde. Der Volksbund sucht und identifiziert im staatlichen Auftrag die deutschen Kriegstoten aus den Weltkriegen und pflegt heute gemeinsam mit internationalen Partnern über 830 Kriegsgräberstätten in 46 Ländern. Er betreut Angehörige und fördert zugleich die Begegnung junger Menschen an den Ruhestätten der Toten. Kriegsgräberstätten werden so zu Lernorten über die europäische Geschichte. Der Volksbund unterhält vier Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten in Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden.
2016 hat eine kleine Bürgerinitiative am ehemaligen Firmengelände von Paul und Selma Latte in Niederschönhausen eine Gedenkstele installiert. Damit erinnert die Initiative an das jüdische Fabrikantenpaar und an eine Hachscharah-Ausbildungsstätte für junge Juden, die sich auf dem Firmengelände befand. Die Grünanlage mit BVG-Bushaltestelle (Linie 250) erhielt den Namen Selma-und-Paul-Latte-Platz. Seitdem pflegt die Initiative den Platz.
Die 1866 eröffnete Neue Synagoge Berlin wurde 1938 geschändet, 1943 durch Bomben zerstört und seit 1988 in Teilen wiederaufgebaut. Sie ist heute Museum, Gedächtnisort sowie Archiv und ein ikonisches Zeugnis in der Mitte Berlins für das Selbstverständnis, deutsch, berlinerisch & jüdisch gleichermaßen sein zu können. Dauer- und temporäre Ausstellungen erzählen Berliner und deutsch-jüdische Geschichte am authentischen Ort. Als Lernort bieten wir zielgruppenspezifische Vermittlungsformate an, unsere Veranstaltungen geben Kultur und Forschung eine Bühne, bringen Geschichte und Relevanz fürs Heute zusammen.
In Berlin betreuen die lokalen Stolperstein-Initiativen alle sie betreffenden Anfragen und sind hierbei eigenständig und unabhängig. Das große Interesse an Stolpersteinverlegungen in Berlin macht jedoch einen institutionellen Rahmen erforderlich. Daher riefen 2005 die Bezirksmuseen Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg die Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin ins Leben. Seit 2012 ist die Koordinierungsstelle dem Aktiven Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V. angegliedert.
Das Jüdische Museum Berlin ist ein lebendiger Ort der Reflexion über die jüdische Geschichte und Kultur – über die Vielfalt jüdischer Perspektiven sowie die Beziehungsgeschichte zwischen Jüdinnen*Juden und nichtjüdischer Umwelt. Ausgehend davon beschäftigen wir uns zudem mit den Themen Migration, Diversität und Fragen des Zusammenlebens in der gegenwärtigen Gesellschaft. Am 17. Mai 2020 eröffnet das Museum eine neue Dauerausstellung und ANOHA, die Kinderwelt des Jüdischen Museums Berlin.
Die Gedenkstätte Stille Helden erinnert an Jüdinnen und Juden, die sich der nationalsozialistischen Verfolgung widersetzt, sowie an jene, die ihnen dabei geholfen haben. Das Beispiel der vielfach als „stille Helden” bezeichneten Helferinnen und Helfer zeigt, dass es auch im nationalsozialistischen Deutschland und im deutsch besetzten Europa möglich war, Verfolgte zu unterstützen. Die Dauerausstellung „Widerstand gegen die Judenverfolgung in Europa 1933 bis 1945“ dokumentiert nicht nur geglückte Rettungen, sondern auch gescheiterte Hilfsversuche.
Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand befindet sich am historischen Ort des Umsturzversuches vom 20. Juli 1944. Mit einer umfangreichen Dauerausstellung, Sonderausstellungen und vielfältigen Bildungsangeboten informiert sie über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus in seiner Breite und Vielfalt. Sie will zeigen, wie sich einzelne Menschen und Gruppen in den Jahren 1933 bis 1945 gegen die nationalsozialistische Diktatur gewehrt und ihre Handlungsspielräume genutzt haben.
Am 11. November 1938 wurden die letzten jüdischen Schüler des Schiller Realgymnasiums auf Anordnung des Oberbürgermeisters „ausgeschult“. Die Arbeitsgemeinschaft „Erinnern“ recherchierte das Schicksal der ehemaligen Schüler und richtete diesen Gedenkort ein. Die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen und Initiativen zum Schutz und Erhalt einer demokratisch verfassten (Schul-)Gesellschaft sind seit 2013 fester Bestandteil des Schullebens. Deswegen beteiligen wir uns an der Aktion.
Zwischen Baumarkt und Discounter ist er als Mahnort kaum erkennbar. Nach fast dreißig Jahren ist hier ein bescheidener Gedenkort am größten Deportationsbahnhof Berlins entstanden. 30 000 Juden sind hier in die Waggons gezwungen worden, auf dem Weg in die Vernichtungslager im Osten. Zusammen mit der benachbarten Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule kümmert sich Gleis 69 e.V. seit seiner Entstehung um diesen Ort . Unsere besondere Sorge gilt jetzt der verrottenden, historischen Deportationsrampe.
Nur wenige Täter und Mittäter der nationalsozialistischen »Euthanasie«-Morde wurden zur Rechenschaft gezogen. Viele der an den Verbrechen beteiligten Ärzte waren nach Ende des Zweiten Weltkriegs weiterhin in ihrem Beruf tätig. Den Opfern verweigerten beide deutschen Staaten ihre Anerkennung. Erst seit den 1980er Jahren entstanden in den früheren Tötungsanstalten und an anderen Tatorten Gedenkstätten und Erinnerungszeichen. Am Ort der Planungszentrale in der Tiergartenstraße 4 gibt es seit 1989 eine Gedenkplatte. 2007 gründete sich ein Runder Tisch »Überlegungen zur Umgestaltung des ›T4‹-Gedenkorts«.
Der Mord an den europäischen Jüdinnen und Juden hebt sich von der Verfolgung zahlreicher anderer Opfergruppen in Deutschland und Europa deutlich ab und war zugleich in diese Verfolgungen eingebettet. Er fand im Zusammenhang mit den Großmachtplänen Deutschlands statt. Dies dokumentieren die vielen kleinen und großen Gedenkstätten und -initiativen. Um ihre und unsere wichtige Arbeit gerade in diesem Jahr bundesweit sichtbarer zu machen, haben wir die Aktion „Lichter gegen Dunkelheit“ organisiert.
Zweck des Vereins ist die Förderung und Erhaltung des von ihm initiierten und vom Deutschen Bundestag am 25. Juni 1999 beschlossenen Denkmals für die ermordeten Juden Europas in Berlin. Mit der Eröffnung des Denkmals wurden nur 800 Schicksale der uns von Yad Vashem überlassenen 3,2 Millionen Ermordeten im „Raum der Namen“ (unterhalb des Stelenfeldes) dargestellt . Seit Mai 2005 engagiert sich der Förderkreis für die Darstellung der Schicksale im digitalen „Raum der Namen“.
Auf dem Gelände der „Topographie des Terrors”, neben dem Martin-Gropius-Bau und unweit des Potsdamer Platzes, befanden sich von 1933 bis 1945 die wichtigsten Zentralen des nationalsozialistischen Terrors: das Geheime Staatspolizeiamt mit eigenem „Hausgefängnis”, die Reichsführung-SS, der Sicherheitsdienst (SD) der SS und während des Zweiten Weltkriegs auch das Reichssicherheitshauptamt.
Am historischen Ort des einzigen fast vollständig erhaltenen Zwangsarbeiterlagers inmitten eines Wohnbezirks erinnert das Dokumentationszentrum NS Zwangsarbeit seit 2006 an das lange ausgeblendete Schicksal der über 26 Millionen Männer, Frauen und Kinder, die während des Zweiten Weltkriegs durch das NS-Regime als Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter ausgebeutet wurden. Das Dokumentationszentrum informiert insbesondere über die Geschichte und Dimension der größten Gruppe der NS-Zwangsarbeit. Rund 8,4 Millionen Menschen wurden als „zivile“ Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten Europas in das Deutsche Reich verschleppt. Dabei dienen die ehemaligen Unterkunftsbaracken als Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Bildungsorte.
Das Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung der gleichnamigen Bundesstiftung in Berlin informiert über Ursachen, Dimensionen und Folgen von Flucht, Vertreibung und Zwangsmigrationen in Geschichte und Gegenwart. Wir bieten Ausstellungen, eine Bibliothek & Zeitzeugenarchiv, Führungen und Workshops sowie Veranstaltungen. Einen Schwerpunkt bilden Flucht und Vertreibung der Deutschen am Ende des von Deutschland ausgegangenen Zweiten Weltkriegs. Das Dokumentationszentrum versteht sich als ein Ort historischer Bildung und lebendiger Debatten im Geiste der Versöhnung.
Das Museum Berlin-Karlshorst befindet sich an einem Ort von weltgeschichtlicher Bedeutung: im Museumsgebäude unterzeichneten Oberbefehlshaber der Wehrmacht in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 vor Vertretern der Sowjetunion, der USA, Großbritanniens und Frankreichs die bedingungslose Kapitulation. Damit löste die Anti-Hitler-Koalition ihr gemeinsames Kriegsziel ein und beendete den Zweiten Weltkrieg in Europa. Der Kapitulationssaal bildet das Herzstück des Museums. Heute zeigt das Museum unterschiedliche Perspektiven auf die deutsch-sowjetische Geschichte im 20. Jahrhundert. Das Museum ist in seiner multinationalen Trägerschaft, an der die Länder Deutschland, Russland, die Ukraine und Belarus beteiligt sind, in der Bundesrepublik einzigartig. Es ermöglicht Begegnungen und Austausch über Geschichte und Erinnerung in Vergangenheit und Gegenwart.
Das Denkmal wurde auf Beschluss des Deutschen Bundes-tages gebaut. Initiatoren waren die Initiative »Der homo-sexuellen NS-Opfer gedenken« sowie der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD). Der Gedenkort wird im Auftrag der Bundesregierung von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas betreut.
Das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas wurde von dem israelischen Künstler Dani Karavan entworfen und am 24. Oktober 2012 der Öffentlich keit übergeben. Es besteht aus einer Wasserfläche mit einer Blume, die täglich erneuert wird. Den Rand des Beckens fasst das Gedicht »Auschwitz« von Santino Spinelli ein:Eingefallenes Gesichterloschene Augenkalte LippenStilleein zerrissenes Herzohne Atemohne Wortekeine Tränen.Auf Steinplatten rings um das Wasser sind Namen von Orten des Völkermordes zu lesen. Das Denkmal wird durch einen Geigenton, dem Stück »Mare Manuschenge« von Romeo Franz, umrahmt.
Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas im Zentrum Berlins ist die zentrale Holocaustgedenkstätte Deutschlands. Es geht auf eine bürgerschaftliche Initiative um die Publizistin Lea Rosh und den Historiker Eberhard Jäckel Ende der 1980er Jahre zurück. Am 25. Juni 1999 fasste der Deutsche Bundestag den Beschluss für den Bau nach dem Entwurf des Architekten Peter Eisenman. Am 1. April 2003 begann der Bau, am 12. Mai 2005 wurde es der Öffentlichkeit übergeben.Das Denkmal besteht aus dem 19.000 qm großen Stelenfeld mit über 2.700 Betonquadern und dem darunter gelegenen Ort der Information. Die dortige Ausstellung wird jährlich von fast einer halben Million Gäste besucht. Das Denkmal wird von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas betreut.
Die Idee zur Vereinsgründung entstand in Westberlin 1990. Im Dialog mit den gesellschaftlichen Erneuerer*innen in Osteuropa sollte am Ende des Kalten Krieges die Voraussetzung für eine friedliche Zukunft gesetzt werden. Zweck des Vereins ist den Völkerverständigungsgedanken mit Schwerpunkt auf Osteuropa zu fördern und zum anderen in diesen Ländern lebende und Not leidende NS-Opfer zu unterstützen.Diese Ziele verwirklicht KONTAKTE-KOHTAKTbI durch gemeinnützige Zwecke wie öffentliche Veranstaltungen, darunter u.a. Vorträge, Symposien und Ausstellungen, oder internationale Austausche v.a. im Rahmen der historisch-politischen Bildungs- und Vermittlungsarbeit.
Das Anne Frank Zentrum ist die deutsche Partnerorganisation des Anne Frank Hauses in Amsterdam. Mit Ausstellungen und Bildungsangeboten erinnert das Zentrum an Anne Frank und ihr Tagebuch. Es schafft Lernorte, in denen sich Kinder und Jugendliche mit Geschichte auseinandersetzen und diese mit ihrer heutigen Lebenswelt verbinden. Sie lernen gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und sich für Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie zu engagieren.
Von Januar bis Oktober 1940 wurden in der Gaskammer der Tötungsanstalt Brandenburg an der Havel mehr als 9.000 Männer, Frauen und Kinder aus Heil- und Pflegeanstalten und psychiatrischen Krankenhäusern des nord- und mitteldeutschen Raums ermordet. Die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde am ehemaligen Tatort erinnert in einer Dauerausstellung sowie mit pädagogischen Angeboten und Veranstaltungen an die nationalsozialistischen Euthanasie-Verbrechen im Rahmen der „Aktion T4“.
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Mitten im Potsdamer Stadtzentrum gelegen steht die Gedenkstätte Lindenstraße für die Geschichte politischer Verfolgung und Gewalt in den unterschiedlichen Diktaturen des 20. Jahrhunderts in Deutschland – aber auch für den Sieg der Demokratie in der Friedlichen Revolution 1989/90. Als Ort der Demokratiegeschichte lädt die Gedenkstätte heute zum Besuch ein. Im einstigen Gerichts- und Gefängniskomplex führt eine multimediale Dauerausstellung durch die verschiedenen zeitlichen Epochen.
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Obwohl selbst kein Ort des Holocaust, war das KZ Sachsenhausen in den Genozid an den europäischen Jüdinnen und Juden eingebunden. Hier waren über 200.000 politisch, rassistisch und sozial verfolgte Menschen aus ganz Europa inhaftiert, Zehntausende überlebten nicht. Im Januar 1945, noch kurz vor der Befreiung von Auschwitz, wurden tausende Gefangene des Lagers unter schlimmsten Bedingungen nach Sachsenhausen getrieben. Um an die vielen Opfer zu erinnern, beteiligen wir uns an der Aktion. (Beleutungsaktion 2023: Renee van Bavel)
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Zwischen 1933 und 1945 waren im Zuchthaus Brandenburg-Görden politische Gefangene aus ganz Europa inhaftiert. 1940 existierte auf dem Zuchthausgelände eine der zentralen Hinrichtungsstätten des Deutschen Reichs: Bis Kriegsende ließ die NS-Justiz dort über 2.000 Männer ermorden. Nach dem Krieg wurde das Zuchthaus als Strafanstalt weiter genutzt. Auch in der DDR-Zeit saßen zahlreiche politische Häftlinge „auf dem Görden“ in Haft. Die pädagogischen Angebote, sowie die Dauerausstellung im ehemaligen Wohnhaus des Gefängnisdirektors, setzen sich mit der Geschichte des Ortes von 1927 bis heute auseinander. Die ehemalige Hinrichtungsstätte, die sich auf dem Gelände der heutigen JVA befindet, kann mit Voranmeldung besichtigt werden.
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Das 1939 von der SS errichtete Konzentrationslager Ravensbrück war das größte Frauen-Konzentrationslager auf deutschem Gebiet. Nach der Befreiung im April 1945 übernahm die sowjetische Armee weite Teile des ehemaligen Konzentrationslagers als Kaserne. Seit 1948 bemühten sich Überlebende um die Errichtung eines Gedenkortes. Die "Nationale Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück" mit einem ersten Lagermuseum wurde am 12. September 1959 eröffnet. Nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten wurde die Gedenkstätte 1993 Teil der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Mit dem Abzug der GUS-Streitkräfte wurde 1995 der zentrale ehemalige Lagereingangsbereich mit einem Teil des Schutzhaftlagers zugänglich gemacht. Seit Herbst 2019 ist auch das Areal des ab 1940 erweiterten Frauenschutzhaftlagers sowie des 1941 errichteten Männerlagers zugänglich.
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Hohenzollernschloss und historische Stätte der Potsdamer Konferenz. Das von 1913 bis 1917 nach Plänen von Paul Schultze-Naumburg im englischen Landhausstil errichtete Schloss Cecilienhof ist der letzte Schlossbau der Hohenzollern. Kaiser Wilhelm II. ließ die Residenz für seinen ältesten Sohn, Kronprinz Wilhelm, errichten. Bis 1945 war es Wohnsitz des letzten deutschen Kronprinzenpaares Wilhelm und Cecilie von Preußen, die zuvor im Marmorpalais wohnten. Vom 17. Juli bis 2. August 1945 fand hier das Gipfeltreffen der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges statt, an dem die „Großen Drei“, der amerikanische Präsident Harry S. Truman, die britischen Premierminister Winston Churchill bzw. Clement Attlee und der sowjetische Staatschef Joseph Stalin, teilnahmen.
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