Niedersachsen

Antikriegshaus Sievershausen

Seit mehr als 40 Jahren ist das Antikriegshaus ein Ort für lokale und regionale Friedensarbeit im ländlichen Raum. Erinnerungskultur ist konstituierendes Element unserer Friedensarbeit. Die Beschäftigung mit der Zeit der NS-Gewaltherrschaft und den Ursachen von Antisemitismus, Diktatur und Völkermord spiegelt sich in den verschiedenen Arbeitsfeldern des Antikriegshauses, vor allem im Bereich Friedenspädagogik. Das DankMal für gelebte Menschlichkeit steht auf dem südlichen Zuweg, der zum Antikriegshaus führt. Der Torbogen wurde von der Künstlerin Margot Garutti entworfen und am 2. September 1989 eingeweiht. Das DankMal erweitert die Erinnerung an die Opfer von Antisemitismus, Diktatur und Völkermord. Es steht als Symbol für den Schutz und die Rettung Verfolgter während der NS- Gewaltherrschaft. Es will die Erinnerung an diejenigen Menschen wach halten, die – oft unter Einsatz oder Gefährdung ihres eigenen Lebens – Verfolgten geholfen haben: Versteck gewährt, Unterkunft geboten, eine neue Identität verschafft, zur Flucht verholfen oder Fürsprache für sie eingelegt haben. Viele Menschen, die in dieser Weise Menschlichkeit gelebt haben, sind bekannt; viele werden aber auch für immer ungenannt und unbekannt bleiben. Das Antikriegshaus ist Friedensort der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers und Mitglied der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden.

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Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Emslandlager

Das DIZ Emslandlager erinnert seit 1985 an die mehr als 20.000 Toten der insgesamt 15 Emslandlager; seit Eröffnung der Gedenkstätte Esterwegen im Jahr 2011 hat es dort seinen Sitz. Die Dauerausstellung am historischen Ort des Lagers Esterwegen dokumentiert die Entwicklung der Emslandlager und widmet sich den Menschen, die in diesen Lagern inhaftiert und ermordet wurden. Das Gedenken im Rahmen der #Lichtergegendunkelheit wird nicht in der Gedenkstätte selbst, sondern auf der Begräbnisstätte Esterwegen stattfinden.

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  • Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Emslandlager in der Gedenkstätte Esterwegen Hinterm Busch 1, Esterwegen, 26897 Esterwegen
  • www.diz-emslandlager.de

Ehemalige Synagoge Stadthagen

Die am 5.5.1858 eingeweihte Hinterhof-Synagoge war bis 1938 Mittelpunkt des jüdischen Lebens in Stadthagen. Der zwei Tage nach der Reichspogromnacht gelegte Brand im Inneren des Gebäudes konnte von der Feuerwehr gelöscht werden, so dass das Gebäude selbst erhalten blieb. Die Hälfte der Stadthäger jüdischen Bevölkerung wanderte bis 1938 oder kurz nach der Reichspogromnacht aus, die andere Hälfte wurde in Konzentrations- und Vernichtungslagern umgebracht. Das jahrhundertelange Leben von Juden in Stadthagen war damit beendet. Nach umfangreichen Renovierungen dient die Synagoge seit 2017 als außerschulischer Lern- und Gedenkort. Träger ist der rein ehrenamtlich besetzte Förderverein ehemalige Synagoge Stadthagen e.V.

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Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte

Die Gedenk- und Dokumentationsstätte KZ Drütte in Salzgitter wurde am 11. April 1994 eröffnet und befindet sich in einem Teil des ehemaligen Block IV des Konzentrationslagers. Dieses wurde im Oktober 1942 als Außenlager des KZ Neuengamme eingerichtet und bestand bis zur Räumung des Lagers im April 1945. Die Häftlinge wurden bei den Reichswerken „Hermann Göring“ in der Rüstungsproduktion eingesetzt, wo sie hauptsächlich Granatköpfen mit einem Durchmesser von 8,8 cm herstellen mussten. Mehrere hundert Häftlinge verloren bis Kriegsende im KZ Drütte ihr Leben. Die Erweiterung der Gedenkstätte sowie die Eröffnung einer neuen Ausstellung, welche den Rest des ehemaligen Block IV und das Krankenrevier umfasst, ist für Herbst 2022 geplant.

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Gedenkstätte Bergen-Belsen

Bergen-Belsen ist seit 1945 ein internationaler Erinnerungsort. Mahnmale aus der Nachkriegszeit erinnern an die mehr als 70 000 Menschen, die hier zwischen 1941 und 1945 umkamen. Die Gedenkstätte Bergen-Belsen ist heute ein Ort des Gedenkens, des Sammelns, Bewahrens und Forschens sowie ein Ort des Lernens und der Reflexion. Neben etwa 300 000 Einzelbesuchern werden jährlich über 1000 Gruppen durch mehrstündige Führungen, durch Studientage und im Rahmen von Projekten betreut.

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Gedenkstätte Esterwegen

Die Gedenkstätte Esterwegen ist ein europäischer Gedenkort, der an alle 15 Emslandlager und ihre Opfer erinnert. Sie setzt ein Zeichen gegen Diktatur, Gewaltpolitik und Terror, gegen Nationalismus und Rassismus. Sie fordert auf zum Engagement für Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.

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Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

Am historischen Ort des ehemaligen Strafgefängnisses Wolfenbüttel mit einer 1937 eingerichteten Hinrichtungsstätte thematisiert die Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel die Geschichte von Justiz und Strafvollzug im Nationalsozialismus. Das Gefängnis diente als wichtigste Haftstätte im Land Braunschweig der Umsetzung der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Mordpolitik. Bis zur Befreiung am 11. April 1945 starben mehr als 500 Gefangene, weitere 526 Frauen und Männer wurden auf Grundlage nationalsozialistischer Todesurteile im Strafgefängnis hingerichtet. Im November 2019 wurde die Gedenkstätte mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen und des Bundes um ein Dokumentationszentrum mit der Dauerausstellung "Recht. Verbrechen. Folgen. Das Strafgefängnis Wolfenbüttel im Nationalsozialismus" erweitert.

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Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße

Die Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig Schillstraße erinnert an das frühere Außenlager des KZ Neuengamme und dokumentiert die Geschichte Braunschweigs im Nationalsozialismus. Zentrales Exponat der Gedenkstätte ist das ab 1996 durch die Hamburger Künstlerin Sigrid Sigurdsson initiierte Offene Archiv „Braunschweig, eine Stadt in Deutschland erinnert sich“. Diese Sammlung umfasst zahlreiche Kassetten, die von einzelnen Interessierten, aber auch Vereinigungen, Parteien, Institutionen und Schulen betreut werden. In den Kassetten werden z.B. Dokumente, Fotografien, Medien, Publikationen und Projektergebnisse hinterlegt, wodurch sie dokumentieren, wie sich die Stadt Braunschweig mit der eigenen Vergangenheit in der Zeit des Nationalsozialismus und dem Nachwirken dieser Zeit bis in die Gegenwart auseinandersetzt. Mit dem im Jahre 1837 errichteten Schilldenkmal und dem früheren „Invalidenhäuschen“, in dem heute das Offene Archiv der Gedenkstätte untergebracht ist, einer Gedenkmauer, einem Treppenpodest, einer archäologischen Fundstelle sowie einer rabbinischen Weisheit als Leuchtschrift, finden sich im Außenbereich und auf dem benachbarten Grundstück des heutigen BraWoPark-Einkaufszentrums, wo ab August 1944 des KZ-Außenlager errichtet wurde, verschiedene Erinnerungsobjekte und Denkmäler. Die Gedenkstätte bietet ferner schulischen und außerschulischen Gruppen ein umfangreiches Bildungsprogramm. Seit Sommer 2019 ist der Arbeitskreis Andere Geschichte e.V. Träger der Gedenkstätte. Seit ihrer Eröffnung im Mai 2000 hatte er diese zuvor bereits im städtischen Auftrag betreut.

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Gedenkstätte Lager Sandbostel

Die Gedenkstätte befindet sich am historischen Ort des Stalag X B Sandbostel. Zwischen 1939 und 1945 wurden mindestens 313.000 Kriegsgefangene und Zivilinternierte in dem Lager untergebracht. Insbesondere den sowjetischen Kriegsgefangenen verweigerte die Wehrmacht den Schutz durch das Kriegsvölkerrecht. Tausende von ihnen starben an Hunger, Krankheiten und Gewalt. Im April 1945 nutzte die SS das Stalag X B als Auffanglager für 9.500 KZ-Häftlinge. Ein Teil des Lagers ist seit 2007 Gedenkstätte.

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Gedenkstätte Unterlüß

Die Gedenkstätte erinnert an die historischen Zusammenhänge der Lager in der Zeit des Nationalsozialismus in Unterlüß. Tausende Menschen verrichteten vor Ort Zwangsarbeit. Rund 20 Lager waren vorhanden - darunter ein Außenlager des KZ Bergen-Belsen, ein Arbeitserziehungslager der Gestapo und ein Säuglingsheim. Die neue Gedenkstätte befindet sich an der Müdener Straße, gegenüber der Einmündung Neuensothriether Straße. Die Fläche wurde durch die Gemeinde Südheide errichtet, die Kosten für die Gedenktafeln und die Beleuchtung wurden von der Firma Rheinmetall getragen und der Arbeitskreis „Tannenberglager“ stiftete die Sitzmöglichkeiten. Die redaktionelle Ausgestaltung erfolgte in Eigenregie der Beteiligten und unter Einbeziehung des AG Bergen-Belsen e.V.

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Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht

Die Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht sind durch ihre Vorgeschichte im Nationalsozialismus eng miteinander verbunden. Die Gedenkstätte Gestapokeller befindet sich in den ehemaligen Haftzellen der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) im Osnabrücker Schloss. In ihrer Nähe ist die Gedenkstätte Augustaschacht am Ort des früheren Arbeitserziehungslagers Ohrbeck. Gemeinsam erinnern sie an ein wenig beachtetes Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands: das zahlreiche und gewalttätige Vorgehen der Gestapo gegen ausländische Zwangsarbeitende im Zweiten Weltkrieg.

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Gedenkstein am Bahnhof Herzberg

Hier verkehrte am 22. April 1942 ein Deportationszug, mit dem die Gestapo 941 deutsche Juden von Düsseldorf ins SS-Sonderlager Trawniki bei Lublin im besetzten Polen verschleppte. In Trawniki wurden 22.000 Juden ermordet. Bei der Räumung der Südharzer KZ am 4./5. April 1945 wurden 9.000 Häftlinge aus den KZ-Lagern Harzungen, Woffleben und Mittelbau-Dora u.a. durch Walkenried und Herzberg transportiert. In Viehwaggons gepfercht, ohne Verpflegung erreichten sie nach 6 Tagen das KZ Bergen-Belsen. Ihre Befreiung erlebten viele nicht mehr. Die Leichname von 9 am Gleis nach Scharzfeld gefundenen Deportierten ruhen auf dem Herzberger Friedhof.

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  • Gedenkstein am Bahnhof Herzberg Duderstädter Str. 4, 37412 Herzberg am Harz

Kulturverein Werkstattfilm e.V.

Der Verein Werkstattfilm bewegt sich seit über 20 Jahren auf dem Gebiet der regionalen Film- und Medienarbeit sowie der Mediengeschichte. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, unterschiedliche, gesellschaftlich relevante Themen mit Hilfe visueller Medien (Film & Foto) zu bearbeiten, in unterschiedlichen Formen zu präsentieren und damit einen Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs zu leisten. Im Besonderen geschieht dies durch: • Produktion von Dokumentarfilmen • Konzeption und Durchführung von Ausstellungen • Publikationen zur Stadtgeschichte, z.B. Bildbände und Kalender • Betrieb des KinOLadens als Begegnungsstätte und Veranstaltungsort für Kino und Kultur • Pflege und Erweiterung des Oldenburger Film- und Medienarchivs; Bereitstellung des digitalisierten Archivguts in Form einer internetbasierten Datenbank In 2021 war der Verein mit einer Lichtinstallation am Rathaus Hannover Teil einer Gedenkwoche an Vertriebene* im Holocaust aus der Stadt Hannover. Darüber hinaus wurde in den letzten Jahren mit unterschiedlichen Aktionen in Oldenburg und der Region an die Opfer des Nationalsozialismus gedacht und an sie erinnert.

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KZ-Gedenkstätte Moringen

Moringen ist eine Kleinstadt im südlichen Niedersachsen. Zwischen 1933 und 1945 bestanden im Ortskern Moringens nacheinander drei Konzentrationslager. Ausgangspunkt waren die Gebäude des 1738 errichteten "Werkhauses". Heute befindet sich am ehemaligen Lagerstandort das Maßregelvollzugszentrum Niedersachsen, das heute auch noch einzelne der ehemaligen KZ-Gebäude nutzt. Nach 1945 wurde die Geschichte der Moringer Konzentrationslager über viele Jahre verdrängt und vergessen. Dies änderte sich erst Anfang der 1980er Jahre, als eine von bürgerschaftlichem Engagement getragene lokale Erinnerungsbewegung eine Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte des Ortes einleitete: 1989 wurde der Verein „Lagergemeinschaft und Gedenkstätte KZ Moringen e.V.“ gegründet. Er ist auch der Träger der 1993 in einem ehemaligen Torhaus der Stadtbefestigung eingerichteten KZ-Gedenkstätte.

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Schalom-Denkmal

Der Ort liegt zentral in Bad Harzburg im Unteren Badepark. Dort gibt es ein Kunstwerk von Peter E. Mossmann aus dem Jahr 1995, das in stilisierter Form die hebräischen Buchstaben des Wortes SHALOM abbildet. Dazu gibt es dort eine Erklärungstafel, die die historischen Hintergründe erläutert: Im Jahr 1938 sammelten sich im Badepark am frühen Morgen des 10. November die Harzburger SA-Männer, um von dort aus zusammen mit Braunschweiger SS-Männern Harzburgs jüdische Bürgerinnen und Bürger zu überfallen. Die meisten jüdischen Männer wurden nach dem Überfall ins Strafgefängnis Wolfenbüttel gebracht und von dort aus ins KZ Buchenwald. Drei Männer überlebten die Gewalttaten nicht. In der Nähe des Platzes gab es zwischen 1946 und 1950 ein jüdisches Erholungsheim für Überlebende der Shoa. Dort feierte eine Versammlung 1948 die Gründung des Staates Israel.

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Verein für regionale Kultur- und Zeitgeschichte Hameln e.V.

Für die diesjährige Aktion #LichterGegenDunkelheit wählte der Verein den jüdischen Friedhof in der Scharnhorststraße in Hameln aus, um dort Kerzen niederzulegen. Der Friedhof wurde in der Nacht zum 10. November 1938 vollständig zerstört und auf Geheiß der Alliierten nach dem Krieg notdürftig wiederhergestellt.

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  • Verein für regionale Kultur- und Zeitgeschichte Hameln e.V. Jüdischer Friedhof, Scharnhorststraße, Hameln, 31785 Hameln

Bremen

Krankenhaus-Museum

Das Krankenhaus-Museum zeigt die Bremer Psychiatriegeschichte von den Anfängen bis ins 20. Jahrhundert. Es ist Gedenkort für die Opfer der nationalsozialistischen Medizinverbrechen im Land Bremen. Ein aktiver Gedenkkreis von Angehörigen und Interessierten trifft sich dort regelmäßig. Neben der Auseinandersetzung mit der Geschichte während des Nationalsozialismus befasst sich das Museum als Lernort mit der Stigmatisierung psychisch Kranker und Behinderter in unserer Gesellschaft. Es ist Teil der KulturAmbulanz im Klinikum Bremen-Ost. Seit 2000 erinnert die Installation „Irrstern“ der Künstlerin Marikke Heinz-Hoek im Klinikpark an die Opfer der Medizinverbrechen.

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Denkort Bunker Valentin

Der Bunker "Valentin" in Bremen-Nord ist die Ruine einer U-Boot-Werft der deutschen Kriegsmarine aus dem Zweiten Weltkrieg. In den Jahren 1943 bis 1945 wurden hier Tausende von Zwangsarbeiter*innen aus ganz Europa unter unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen eingesetzt. Der Denkort Bunker Valentin ist ein Ort der Erinnerung an den Krieg und an die Verbrechen des NS-Regimes. Träger ist die Landeszentrale für politische Bildung Bremen. Aufgrund der aktuellen Situation um das Coronavirus müssen die geplanten Veranstaltungen leider abgesagt bzw. verschoben werden. Auf seinen Social-Media-Kanälen bleibt der Denkort Bunker Valentin mit den Serien #throwbackfarge (Facebook, Instagram) und #unsichtbaresfinden (Instagram) aktiv.

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