Das Bautzen-Komitee gründete sich nach dem Ende der DDR aus ehemaligen Insassen der Bautzener Haftanstalten und deren Angehörigen. Das Ziel ist die Mitarbeit bei der Erforschung und Aufarbeitung der Verbrechen kommunistischer Gewaltherrschaft in den Bautzener Gefängnissen, um damit die Erinnerung an das Leid der vielen unschuldigen Opfer zu bewahren. So setzte sich das Komitee intensiv für die Suchgrabungen in den Massengräbern hinter der Haftanstalt ein, wodurch an diesem Ort eine Gräberstätte sowie eine Gedenkkapelle entstand, wo man in angemessener und würdiger Weise der vielen Opfer gedenken kann. 2012 wurden in der Kapelle auf acht großen Glastafeln die Namen von über 3000 Häftlingen angebracht, die von 1945 bis 1956 an den Folgen der Haft gestorben sind. Der Initiative und dem massiven Einsatz des „Bautzen-Komitees“ ist es auch zu verdanken, dass der Sächsische Landtag im Juni 1993 die Errichtung einer Gedenkstätte beschloss – der heutigen Gedenkstätte Bautzen. (Foto: Gelände mit Kapelle auf dem Karnickelberg, dahinter das Gefängnis „Gelbes Elend“ – heute JVA Bautzen)
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Die kleine Synagoge in Roth wurde um 1832 errichtet und diente der Synagogengemeinde Roth, Fronhausen und Lohra als Gotteshaus. Sie wurde in der Pogromnacht 1938 innen völlig demoliert, wegen der Enge der bäuerlichen Gehöfte aber nicht angezündet. Anschließend an Anwohner verkauft, wurde sie überwiegend als Getreidespeicher genutzt. 1989 erwarb sie der Landkreises Marburg-Biedenkopf und restaurierte sie 1993 bis 1997. Seit 1998 wird sie vom Arbeitskreis Landsynagoge Roth als Gedenk- und Bildungsstätte sowie Ort kultureller Veranstaltungen genutzt.
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Im Gebäude des ehemaligen „Stasi-Knastes“ Bautzen II befindet sich heute die Gedenkstätte Bautzen. Hier wird an die Opfer der beiden Bautzener Gefängnisse erinnert. In den Haftanstalten Bautzen I und II wurden während der Nazi-Herrschaft, der sowjetischen Besatzungszeit und der SED-Diktatur politische Gegner unter unmenschlichen Bedingungen gefangengehalten. Die Dauerausstellungen dokumentieren die Leiden der Opfer und zeigen die politisch-historischen Zusammenhänge auf. Darüber hinaus kann der gesamte historische Ort besichtigt werden.
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Die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain erinnert an die Opfer des Kriegsgefangenenlagers der Wehrmacht in Zeithain zwischen 1941 und 1945. Das Lager war vor dem Überfall des nationalsozialistischen Deutschlands auf die Sowjetunion im April 1941 eingerichtet worden. In dem Lager waren sowjetische, italienische, serbische, britische, französische und polnische Gefangene eingesperrt. Rund 25 000 bis 30 000 Kriegsgefangene verstarben in Zeithain. Die Gedenkstätte in Trägerschaft der Stiftung Sächsische Gedenkstätten versteht sich als Informations- und Bildungsstätte sowie als Anlaufstelle für Angehörige der ehemaligen Kriegsgefangenen.
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Die Gedenkstätte Münchner Platz Dresden erinnert am historischen Ort an die Opfer politischer Strafjustiz während der nationalsozialistischen Diktatur, der sowjetischen Besatzungszeit und der frühen DDR. Bis Ende 1956, als die DDR-Justiz das letzte Todesurteil am Münchner Platz vollstrecken ließ, wurde das Gebäude als Gerichtsort, Haftanstalt und Hinrichtungsstätte genutzt. Die Dauerausstellung veranschaulicht die Rolle der Justiz in der nationalsozialistischen Diktatur und während des SED-Regimes in Dresden.
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Das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau ist ein europäischer Erinnerungs- und Lernort, der an die Opfer der NS-Militärjustiz und an die Opfer von politischer Justiz und politischer Haft in der sowjetischen Besatzungszeit und der DDR in Torgau erinnert. Die Stadt Torgau entwickelte sich im Zweiten Weltkrieg zum Zentrum der NS-Militärjustiz im besetzten Europa. Deserteure, zwangsrekrutierte Soldaten und Widerstandsangehörige waren in Torgau inhaftiert. Das DIZ Torgau zeigt die Dauerausstellung „Spuren des Unrechts“. Ein Gedenkort vor dem Gefängnis Fort Zinna erinnert an die Opfer der Wehrmachtjustiz und der politischen Haft in der SBZ/DDR.
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Die Gedenkstätte erinnert an die Menschen, die in den Jahren 1940 und 1941 in der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein zu Tode gekommen sind. 13 720 Menschen mit psychischen Krankheiten oder geistigen Behinderungen sowie mindestens 1 031 Häftlinge aus Konzentrationslagern wurden in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Sonnenstein in einer Gaskammer ermordet. Ärzte der „Aktion T4“ hatten sie als „lebensunwert“ stigmatisiert. Die Dauerausstellung informiert über die Hintergründe und Strukturen der nationalsozialistischen Krankenmorde. Im Keller sind die Überreste der ehemaligen Tötungsanstalt zu besichtigen.
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Auch das Theater Bernburg erinnerte an den 27. Januar 1945, den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. In unserem Haus finden nicht nur unterhaltsame Themen ihren Platz, sondern auch ernste und denkwürdige. So spielte die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie in diesem Jahr "Das Tagebuch der Anne Frank - Monooper in zwei Akten von Grigori Frid" auf unserer Bühne. Die Oper konnte per Live-Stream gesehen werden. Somit gedenken auch wir allen Opfern des NS-Regimes.
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Die Gedenkstätte erinnert an das Massaker vom 13. April 1945, bei dem 1016 KZ-Häftlinge kurz vor Kriegsende in einer Feldscheune ermordet wurden. Sie befindet sich am historischen Tat- und Begräbnisort dieses Todesmarschverbrechens. Heute ist sie ein Lern- und Gedenkort mit einem Dokumentationszentrum, einer Dauerausstellung und weiteren Bildungsangeboten. Sie gehört zur Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt. Die Hansestadt Gardelegen ist Eigentümerin des Geländes und pflegt den Ehrenfriedhof.
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Die Gedenkstätte erinnert an Häftlinge aus 23 Ländern des KZ-Außenlagers Langenstein-Zwieberge. Unter der Bezeichnung B2/Malachit mussten sie von April 1944 bis April 1945 ein 13 km langes Stollensystem in die Thekenberge bei Halberstadt (Sachsen-Anhalt) treiben. Infolge der körperlichen Strapazen und der mangelhaften Ernährung starben innerhalb von nur zwölf Monaten nahezu 2.000 Häftlinge. Heute ist die Gedenkstätte ein internationaler Ort des Erinnerns, der politischen Bildung und der historischen Forschung.
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Auf dem Gelände des heutigen Fachklinikums Bernburg befand sich ab 1940 eine der sechs zentralen „Euthanasie“-Anstalten in denen Menschen mit Gas getötet wurden. Rund 14.000 Patientinnen und Patienten aus Heil-und Pflegeanstalten sowie Häftlinge aus den Konzentrationslagern Buchenwald, Flossenbürg, Groß-Rosen, Neuengamme, Ravensbrück und Sachsenhausen starben allein in Bernburg. Im Spätsommer 1943 wurde die „Euthanasie“-Anstalt Bernburg geschlossen. Die baulichen Überreste der Vernichtungsanlage blieben zum Teil erhalten, darunter die Gaskammer.
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Im Renaissanceschloss Lichtenburg, inmitten der Kleinstadt Prettin, bestanden in den Jahren von 1933 bis 1945 in zeitlicher Abfolge ein Männer-KZ, ein Frauen-KZ sowie ein Außenlager des KZ Sachsenhausen. Mehr als 10.000 Menschen waren hier inhaftiert. Wir wollen gemeinsam mit vielen anderen Erinnerungsorten ein Zeichen setzen! Gegen die Dunkelheit! Für eine demokratische, vielfältige, integrative und partizipative Erinnerungskultur, die wir alle aktiv gestalten!
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Die Gedenkstätte befindet sich im ehemaligen Lazarettgebäude der 1842 eröffneten Strafanstalt. Das Haus wurde 1942 zu einer Hinrichtungsstätte umgebaut, in der bis Kriegsende Todesurteile an 549 Menschen aus 15 verschiedenen Ländern vollstreckt worden sind. 1950 übernahm das Ministerium für Staatssicherheit der DDR das Gebäude, um es nach einem erneuten Umbau als Wirtschafts- und Vernehmergebäude zu nutzen. Die 1996 eröffnete Gedenkstätte verfügt über Dauerausstellungen zur politischen Justiz 1933 bis 1945 und 1945 bis 1989/90.
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Die Alte Synagoge ist mit ihren ältesten Bauteilen aus dem 11. Jahrhundert die älteste, bis zum Dach erhaltene Synagoge in Mitteleuropa. Hier ist 2009 ein außergewöhnliches Museum entstanden und ein Ort geschaffen worden, an dem mittelalterliche Sachzeugnisse der jüdischen Gemeinde Erfurts der Öffentlichkeit zugänglich sind. Zusammen mit der Dokumentation der Baugeschichte der Synagoge selbst, sollen sie ein Schlaglicht auf die Geschichte der jüdischen Gemeinde Erfurts werfen, die im Mittelalter eine herausragende Stellung in Europa innehatte und 1349 durch ein Pestpogrom vollkommen ausgelöscht wurde.
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Der Erinnerungsort ist die einzige historische Stätte in Europa, an der an einem ehemaligen Firmensitz die Mittäterschaft der privaten Wirtschaft am Massenmord in den nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern gezeigt und belegt werden kann. Die Geschichte des Unternehmens J.A. Topf & Söhne wirft Fragen nach der Mitwisser- und Mittäterschaft im Alltag Nationalsozialismus auf. Basierend auf eigenen Forschungen bietet der Erinnerungsort Ausstellungen, Publikationen und Vermittlungsangebote an.
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Das KZ Buchenwald (1937-1945) ist heute ein Synonym für die nationalsozialistischen Verbrechen. Bis 1950 nutzten die Sowjets das Gelände für ein Speziallager, nach 1958 baute die DDR die "Nationale Mahn- und Gedenkstätte" zur größten deutschen KZ-Gedenkstätte aus. Nach 1990 wurde die Gedenkstätte neu konzipiert und für die Erinnerung an das Schicksal weiterer Opfergruppen geöffnet. Neue Ausstellungen ermöglichen den Blick auf die Zusammenhänge der Verbrechen. Die Geschichte von Buchenwald und Weimar bietet heute für die historisch-politische Bildungsarbeit einen einmaligen historischen Resonanzboden. Wie nirgendwo sonst ergeben sich Zugänge zur Vergangenheit, die sowohl die Möglichkeiten als auch die Grenzen menschlichen Handelns erfahrbar werden lassen.
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Am 10. Juli 1840 weihte die jüdische Gemeinde die Kleine Synagoge ein. Sie nutzte sie jedoch nur 44 Jahre, bis 1884, als Gotteshaus, da die Gemeinde im 19. Jahrhundert stark anwuchs. Sie baute die Große Synagoge am heutigen Juri-Gagarin-Ring und verkaufte die Kleine Synagoge an einen Kaufmann. Ihm diente das Haus als Lager und Produktionsgebäude. 1918 baute die Stadt Wohnungen ein. In den 1980er Jahren wuchs das Interesse am jüdischen Erbe. Die Stadt ließ die Baugeschichte der Synagoge erforschen und das Gebäude sanieren. Bauforscher fanden die Mikwe sowie den Toraschrein und die Frauenempore. So zeigt sich der Betsaal heute in nahezu ursprünglichem Zustand. Die Kleine Synagoge dient heute als Begegnungsstätte und zeigt eine Ausstellung, die über das jüdische Leben in Erfurt im 19. und 20. Jahrhundert informiert. Exemplarisch werden namhafte Personen vorgestellt, von der Periode der Integration und Assimilierung, über antisemitische Anfeindungen vor der Machtübertragung an die NSDAP. Darauf folgend die systematische Auslöschung der jüdischen Gemeinde ab 1933 bis zur Wiederbelebung der Synagogengemeinde im Frühsommer 1945.
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Mehr als 60 000 Menschen aus fast allen Ländern Europas mussten zwischen 1943 und 1945 im KZ Mittelbau-Dora Zwangsarbeit für die deutsche Rüstungsindustrie leisten. Jeder dritte von ihnen starb. Heute ist die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora ein europäischer Lern- und Gedächtnisort. Relikte im ehemaligen Lagergelände zeugen von den Verbrechen, aber auch vom wechselvollen Umgang mit der Geschichte des Ortes. Die Dauerausstellung präsentiert Mittelbau-Dora nicht nur als Modellfall von Zwangsarbeit und Untertageverlagerung, sondern auch als Beispiel für die enge Einbindung der Konzentrationslager in die deutsche Gesellschaft.
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