Auf Initiative und mit Mitteln des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) startete die Stiftung EVZ im Juni 2021 die Bildungsagenda NS-Unrecht. Diese wird vorbehaltlich eines entsprechenden Beschlusses des Deutschen Bundestages als Haushaltsgesetzgeber auch 2024 fortgesetzt. Auf dieser Grundlage wird die Stiftung EVZ ab 2024 weitere, auf bis zu 24 Monate angelegte Projekte fördern.
Die Bildungsagenda NS-Unrecht ist Ausdruck der politisch-moralischen Verantwortung der Bundesrepublik Deutschland für die Verfolgten des Nationalsozialismus und deren Vermächtnis: Sie bringt in einer Gesellschaft der überwiegenden Nachfolge-Generationen die besonderen Perspektiven der Verfolgten auf die Geschichte des Nationalsozialismus und seiner Aufarbeitung nach 1945 bleibend in die deutsche und europäische Erinnerungskultur ein.
Zudem sensibilisiert das Förderprogramm Menschen im Hier und Jetzt für Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Neben der Vermittlung von historischem Wissen über das NS-Unrecht und dem Wachhalten der Erinnerung daran befähigt sie Menschen, ihnen in ihrer Lebens- und Arbeitswelt couragiert und kompetent entgegenzutreten.
Aktuell läuft eine Ausschreibung, die auf die vier Förderschwerpunkte der Bildungsagenda NS-Unrecht – „Bilden in kulturellen Räumen“, „Bilden in digitalen Lernräumen“, „Transfer“ und „Europa“ – ausgerichtet ist.
Themen und Ansätze im besonderen Fokus der Ausschreibung
Sie wünschen weitere Informationen zum Förderprogramm Bildungsagenda NS-Unrecht oder benötigen Beratung?
Für alle Förderschwerpunkte werden dezentrale digitale Beratungstermine angeboten:
Bilden in kulturellen Räumen: Dienstag, 18.04., 13-14 Uhr
Bilden in digitalen Lernräumen: Dienstag, 18.04., 10:30-12:00 Uhr
Transfer: Mittwoch, 19.04., 14:30-15:30 Uhr
Europa: Dienstag, 18.04., 14:30-15:30 Uhr
Der Link wird Ihnen nach Anmeldung unter bildungsagenda@stiftung-evz.de zugesendet.
Projekte im Förderschwerpunkt „Bilden in kulturellen Räumen“ erreichen ihre Bildungsziele durch künstlerische Zugänge (darstellende Kunst und bildende Kunst). Sie berühren emotional, schaffen Empathie und knüpfen an die Lebenswelten vor allem junger Menschen an. Sie eröffnen einzigartige, Empathie fördernde und kreative Zugänge zur komplexen Geschichte der Verfolgung im Nationalsozialismus und zum künstlerischen Erbe der NS-Opfer. Dabei bringen sich Kulturakteure in aktuelle gesellschaftliche Debatten ein. Sie öffnen sich und ihre Häuser konsequent für Menschen, die Theater, Museen oder Gedenkstätten bisher eher nicht besuchen. Sie entwickeln künstlerische Aktivitäten vor Ort (in Stadtteilen, Schulen, Kleinstädten und Dörfern) und begegnen Menschen in ihren Lebenskontexten.
Einreichungsfrist für Antragsskizzen: 07. Mai 2023
Projekte im Förderschwerpunkt „Bilden in digitalen Lernräumen“ erreichen ihre Bildungsziele durch multimediale, interaktive und partizipative Formate. Im Sinne einer Erinnerungskultur 4.0 fördert die Stiftung Projekte, die die Auswirkungen des digitalen Wandels auf die historisch-politische Bildung zum NS-Unrecht einbeziehen und exemplarisch neue Erinnerungspraktiken entwickeln.
Einreichungsfrist für Antragsskizzen: 07. Mai 2023
Projekte im Schwerpunkt „Transfer“ zielen auf kompetenzorientiertes Lernen in der Arbeitswelt. Ausgehend von der berufsgruppenspezifischen Beschäftigung mit NS-Unrecht werden Handlungskompetenzen im Umgang mit gegenwärtigen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit aus- und aufgebaut.
Einreichungsfrist für Antragsskizzen: 07. Mai 2023
Der Förderschwerpunkt Europa reflektiert und dokumentiert die europäische Dimension des NS-Unrechts. Geförderte Projekte leisten einen Beitrag zur Stärkung eines gegenwartsorientierten gemeinsamen europäischen Erinnerungsraums – besonders unter den Bedingungen einer sich zunehmend fragmentierenden Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in den europäischen Ländern. Dabei kann auch die Erinnerung an das nationalsozialistische Unrecht im Lichte des gegenwärtigen Kriegs in der Ukraine berücksichtigt werden. Länderübergreifende Projektverbünde tragen durch engagierte historisch-politische Bildungsarbeit zur Schaffung eines gemeinsamen europäischen Gedächtnisses bei. Transnationale Kooperationspartner befähigen zum Eintreten für demokratische Werte, stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt und geben neue Impulse für den europäischen Erinnerungsdiskurs.
Einreichungsfrist für Antragsskizzen: 07. Mai 2023
Ausschreibung
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