Die Ausstellung lädt zu einer Zeitreise ein, die vom einst Mühlen gesäumten Weg stadtauswärts hin zur Ausgeh- und Einkaufsmeile des nördlichen Berlins der 1930er-Jahre führt.
Anhand historischer Dokumente lassen sich die Veränderungen vom „roten Wedding“ zum braunen Terror erkennen. Das Grundstück Müllerstraße 163 steht dabei im Fokus der wechselvollen Geschichte Berlins und seines ehemaligen Arbeiterbezirks: einst Apfelgarten, dann Ausflugslokal und seit Ende des 19. Jahrhunderts vierstöckiges Wohnhaus mit Destille im Erdgeschoss. In einer der Wohnungen kreuzten sich Anfang der 1940er-Jahre die Lebens- und Todeswege dreier jüdischer Familien. Die Familie Wolff, Besitzer des Hauses, die Familie Freundlich, die zur Zwangsumsiedlung in die „Judenwohnung“ gezwungen wurde, und das Ehepaar Gold, das dort in einer sogenannten „Mischehe“ lebte, stehen exemplarisch für die Ausgrenzungs- und Vernichtungspolitik des NS-Staates.
Studierende der Universität Potsdam haben über ein Jahr zu der Thematik recherchiert und die Dokumente zusammengetragen, die Basis dieser Ausstellung sind.
Sonntag bis Freitag 10–18 Uhr