»Wer waren Otto und Elise Hampel?«

Lesung
8. April 2024
17:30 - 19:30 Uhr
Ort: Mitte-Museum, Schiller-Bibliothek
Veranstalter: An der Gedenkstele „Elise und Otto Hampel“, Müllerstraße 147

Über die Menschen des Arbeiterwiderstands im Nationalsozialismus beziehungsweise des "Widerstands von unten" ist wenig bekannt. Eine Ausnahme bilden Otto und Elise Hampel.

Über Otto und Elise Hampels Widerstandsaktivitäten gibt es sowohl Gestapo- und Nazijustizakten als auch deren literarische Verarbeitung durch Hans Fallada in seinem 1947 postum erschienenen Roman Jeder stirbt für sich allein.

Christian Winterstein, Vorstandsmitglied der Hans-Fallada-Gesellschaft, und Wilhelm Holthus lesen Auszüge aus den Nazijustizakten zum Fall Hampel und Textpassagen aus Falladas Roman. 

Das dialogische Prinzip der Gegenüberstellung der historischen Dokumente mit den Romanpassagen schafft dabei einen informativen und spannungsreichen Zugang zum Fall. 

Beide Zugriffsweisen ergänzen sich: Wo die Akten keine oder nur sehr spärliche Informationen liefern, füllt Fallada bestehende Leerstellen mit seinen schriftstellerischen Mitteln. Dabei gelingt es ihm sehr überzeugend, ein Sittenbild der Gesellschaft zur Zeit des Nationalsozialismus zu zeichnen. Es gibt sowohl Übereinstimmungen als auch Abweichungen zwischen den historisch belegten Fakten und der literarischen Verarbeitung.

Angesichts aktuell zunehmender nationalistischer und rechtsextremer Tendenzen in der bundesrepublikanischen Gesellschaft ergibt sich aus der Auseinandersetzung mit dem »Fall Hampel« nicht zuletzt auch die Frage, welche Ermutigung von deren Widerstandsaktivitäten für uns heute ausgehen kann.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Entgelt frei.

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