»Nie wieder! Nie wieder was?«
Antisemitismus- und rassismuskritische Ansätze in der Gedenkstättenpädagogik.
Bericht über das 68. Gedenkstättenseminar
Das 68. Bundesweite Gedenkstättenseminar stand unter dem Titel »Nie wieder! Nie wieder was? – Antisemitismus- und rassismuskritische Ansätze in der Gedenkstättenpädagogik« und fand vom 26. bis zum 28. Juni an der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz (GHWK) statt. Es wurde durch Vertreter*innen der GHWK, der Stiftung Topographie des Terrors, der Bundeszentrale für politische Bildung sowie vom Arbeitskreis Gedenkstättenpädagogik vorbereitet. Ziel des Seminars war es, antisemitismus- und rassismuskritische Vermittlungsansätze in der pädagogischen Theorie und Praxis in Gedenkstätten vorzustellen und zu diskutieren sowie Akteure in diesem Bereich bundesweit miteinander zu vernetzen.
Die Tagung umfasste verschiedene Formate, darunter eine szenische Lesung, Podiumsdiskussionen, Vorträge, Workshops und Reflexionsrunden. Besonderes Augenmerk galt partizipativen Formaten, die dem kollegialen Austausch untereinander dienten. Das Interesse an dem Programm war groß. Es nahmen insgesamt mehr als 180 Personen an dem Gedenkstättenseminar teil, circa 70 Interessierten musste bedauerlicherweise abgesagt werden. Dieses Interesse lag nach Einschätzung der Veranstalter*innen nicht zuletzt an der zunehmenden Relevanz des Themas Antisemitismus nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 (und dem darauffolgenden Krieg in Gaza). Eine Beschäftigung mit erinnerungskulturellen Herausforderungen nach dem 7. Oktober sinnvoll in das bereits in der Planung fortgeschrittene Seminarprogramm zu integrieren, war für das Organisationsteam eine Herausforderung. Unsere Entscheidung fiel dahingehend, einen Vortrag und eine Diskussion zum Thema am Abschlusstag durchzuführen. Dabei spielte die Überlegung eine Rolle, die Grundkonzeption des Seminars nicht zu überlagern und sich aktuellen Debatten und Herausforderungen zu Antisemitismus und Rassismus informierter widmen zu können.
Eine Grundüberlegung des Seminars bestand darin, eine Balance zwischen frontalen und partizipativen Formaten zu finden und Inhalte im Plenum durch Diskussionsformate in Kleingruppen zu ergänzen. Es sollten Diskussionsräume geschaffen werden, um dem auf früheren Seminaren geäußerten Wunsch nach (mehr) direktem Austausch nachzukommen und auch kontroverse und konfliktreiche Themen in einer produktiven und respektvollen Atmosphäre besprechen zu können. Das bislang eingegangene Feedback lässt vermuten, dass dieses Konzept insgesamt aufgegangen ist, wenn auch in einigen Reflexionsräumen Fragen der individuellen Positionierung gegenüber einem Bezug zur pädagogischen Praxis überwogen. Zudem wurde die insgesamt positive Atmosphäre des Seminars von einigen als zu wenig kontrovers bewertet.
Die positive Grundstimmung lag nicht zuletzt an den räumlichen Gegebenheiten vor Ort. Das kurz zuvor fertiggestellte Seminarhaus der GHWK konnte das erste Mal für eine große Veranstaltung genutzt werden. Der Veranstaltungssaal und die abgetrennten Seminarräume ermöglichten eine gute Seminaratmosphäre. Die Flächen vor dem Seminarhaus standen noch nicht vollständig zur Verfügung, dennoch konnte man im Zusammenspiel von Seminarhaus, Cafeteria, Haupthaus und den nutzbaren Freiflächen dazwischen die Idee eines Campusgeländes spüren.
Tag 1: Erfahrungen, die uns (heraus-)fordern?
Das Gedenkstättenseminar begann mit einer szenischen Lesung. Ein halbes Jahr vor der Tagung war eine Umfrage unter festen und freien pädagogischen Mitarbeiter*innen von Gedenkstätten über antisemitische und rassistische Vorfälle an ihren Einrichtungen durchgeführt worden. Die Ergebnisse dieser anonymen Umfrage – es wurden vor allem antisemitische Vorkommnisse berichtet – sowie Erfahrungen von Jüdinnen und Juden bei Gedenkstättenbesuchen wurden vom Institut für Neue Soziale Plastik zu einer szenischen Lesung mit dem Titel »Die haben gesagt, ich gehöre nach Sachsenhausen« verarbeitet, die nach der offiziellen Begrüßung den Auftakt des Seminars bildete. Die Schauspielerin Anabel Möbius las die Berichte über antisemitische Vorfälle und reflektierte dabei auch ihre eigene Rolle als Jüdin. Das Publikum erhielt für die Lesung schalldichte Kopfhörer, sodass die Wahrnehmung nicht durch äußere Umstände beeinflusst wurde. Durch diese Isoliertheit wurde die Lesung zu einer sehr eindrücklichen, individuellen Erfahrung.
Im Anschluss wurde das Gehörte in insgesamt zehn kleineren Reflexionsrunden diskutiert, wobei Fragen der eigenen Positionierung gegenüber den Themen und der Relevanz für die professionelle Praxis angesprochen wurden. In diesen Runden zeigte sich unter anderem, wie unterschiedlich relevant auf persönlicher, aber auch auf beruflicher Ebene die angesprochenen Themen sind und wie unterschiedlich in den Einrichtungen auf Vorkommnisse reagiert wird. Die Möglichkeit des direkten Austauschs in kleineren Gruppen, die im weiteren Verlauf des Seminars erneut aufgegriffen wurde, bewerteten viele Teilnehmer*innen sehr positiv. Hier gab es die Möglichkeit, miteinander ins intensivere Gespräch zu kommen.
Den Abschluss des ersten Tages bildete eine Podiumsdiskussion mit dem Titel »Antisemitismus und Rassismus. Neue Themen für die Gedenkstätten? – Eine Bestandsaufnahme«, moderiert von Patrick Siegele von ERINNERN:
AT. Wolf Kaiser, der als ehemaliger Leiter der Bildungsabteilung das Profil der GHWK über die letzten Jahrzehnte stark geprägt hat, kam zu dem Befund, dass sich die Gedenkstätten über die Thematisierung von historischen Erscheinungsformen des Antisemitismus und das Herstellen von Bezügen in die Gegenwart thematisch gut aufgestellt hätten. Demgegenüber vertraten Cornelia Chmiel von der Freien Universität (FU) Berlin und Freya Kurek von der Universität zu Köln die These, dass es in Bezug auf antisemitismuskritische Ansätze, die immer auch die Aufforderung zur Selbstreflexion beinhalten, bei den Gedenkstätten Handlungsbedarf sowohl im Erkennen als auch im Reagieren auf antisemitische und rassistische Vorfälle gebe. Verena Haug vom Anne Frank Zentrum ergänzte, dass sich an Lernorten, die sich nicht an historischen Orten befinden, eine umfassendere Beschäftigung mit Antisemitismus und Rassismus eher anbiete, da die historischen Orte als einen Schwerpunkt ihrer Arbeit immer die eigene Geschichte untersuchten. Die strittigen Positionen hätten durchaus noch schärfer konturiert werden können, und die Nachfrage aus dem Publikum an das Podium, ob es sich denn nun um »neue« Themen für die Gedenkstätten handle, blieb am Ende offen.
Hier wie auch bei den weiteren Tagungseinheiten wurde vor allem über das Thema Antisemitismus gesprochen und weniger über Rassismus. Dies wurde wiederholt moniert. Die Möglichkeit, die Themen Rassismus und Rassismuskritik selbst in die verschiedenen Diskussionsrunden einzubringen, wurde von den Teilnehmenden jedoch nur bedingt genutzt.
Tag 2: Ideologiekritische Perspektiven
Den Auftakt des zweiten Tages bildete ein einführender Vortrag von Deborah Krieg von der Bildungsstätte Anne Frank mit dem Versuch einer Begriffsklärung. Unter dem Titel »Nicht nur Geschichte. Bildungsarbeit und Sprechen über Ideologien wie Antisemitismus und Rassismus in Gedenkstätten« nahm sie anschaulich eine Differenzierung zwischen den Begriffen Rassismus und Antisemitismus vor. Ihr Vortrag schloss insofern an das Panel des Vorabends an, da eine ihrer Setzungen war, weder Rassismus noch Antisemitismus als rein historisch beschreibbare Phänomene zu definieren.
An dem von Christa Schikorra von der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg moderierten Panel »Antisemitismus- und rassismuskritische Analyse von Ausstellungen an NS-Gedenkstätten« nahmen Matti Traußneck von der Universität Marburg und Friederike Lorenz-Sinai von der Fachhochschule (FH) Potsdam teil. Sie näherten sich dem Thema aus einer Perspektive von außerhalb der Gedenkstätten. In einer gemeinsamen Suchbewegung wurde anschließend diskutiert, welche Ansätze es geben könnte, um auch den Sichtweisen von Menschen, die von Rassismus und Antisemitismus betroffen sind, Raum zu geben – und damit einen wichtigen Aspekt antisemitismus- und rassismuskritischer Arbeit aufzunehmen. Am Beispiel von nach wie vor weitgehend vergessenen Opfergruppen wie den als »asozial« definierten Menschen kam auch die Schwierigkeit zur Sprache, dass es häufig nur Täterquellen zur Rekonstruktion von Lebenswegen gibt. Das Konzept der »critical fabulation« – einer eher literarischen Annäherung an mögliche Lebensgeschichten – wurde interessiert, aber durchaus skeptisch in die Diskussion eingebracht.
Nach einer erneuten Reflexion in mehreren Kleingruppen über die Formate des Vormittags wurden am Nachmittag fünf Workshops angeboten, in denen verschiedene antisemitismus- und rassismuskritische Bildungsansätze vorgestellt und von den Teilnehmer*innen ausprobiert und diskutiert wurden. Pädagogische Mitarbeiter*innen verschiedener Gedenkstätten moderierten die 90-minütigen Workshops zur antisemitismuskritischen Arbeit an historischen Dokumenten, zur Rolle und Bedeutung der Analyse von Fotografien, zum Umgang mit Sprache, Orten, Ideologiekritik und Reflexion sowie zu anderen Themen.
Susann Lewerenz (KZ-Gedenkstätte Neuengamme) und Melani Klarić (Bildungskollektiv Gegenargument) boten den Workshop »Trilemma der Inklusion« an, der sich mit dem Spannungsverhältnis von Dekonstruktion, Normalisierung und Empowerment in der Bildungsarbeit befasste. »Wie liest man das Protokoll der ›Wannsee-Konferenz‹ antisemitismuskritisch?«, fragten und diskutierten Lucas Frings und Deborah Hartmann (beide GHWK). Aya Zarfati und Madlen Seidel (beide GHWK) beschäftigten sich mit Bildern von NS-Deportationen aus dem Projekt #LastSeen und reflektierten, wie man »Antisemitische Kommunikation sichtbar machen« kann. Mit dem Thema »Sprachsensibilität in der Gedenkstättenpädagogik« befassten sich Kerstin Schwenke und Patricia Prieto-Soto (beide KZ-Gedenkstätte Dachau). Und Johannes Bretting und Dennis Forster (beide KZ-Gedenkstätte Flossenbürg) diskutierten in ihrem Workshop Wege »Vom historischen Ort zur ideologiekritischen Bildungsarbeit – aber wie?«.
Die Workshops führten zu intensiven Gesprächen und es zeigte sich, dass hier mehr Zeit hilfreich gewesen wäre. Insbesondere der Austausch zur Übertragung des gerade Erprobten in den eigenen Arbeitsalltag kam zu kurz. Mit persönlichen Reflexionen aus den Workshops wurde der Tag gemeinsam beendet.
Tag 3: Praxis in Gedenkstätten
Am Freitagmorgen fanden sechs »Austauschräume« statt, in denen praxisorientierte Projekte vorgestellt und diskutiert wurden. Thematische Aspekte waren Kooperationen mit anderen Bildungsträgern, Weiterbildungen in Teams, das Herstellen von Gegenwartsbezügen, verflechtungsgeschichtliche Aspekte und die Bedeutung von diversitätssensiblen Handlungsstrategien. Über Interventionen, Kooperationen und teamübergreifende Weiterbildungen diskutierten Verena Bunkus (GHWK), Romina Wiegemann (Kompetenzzentrum für antisemitismuskritische Bildung und Forschung), Mareike Otters (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen) und Margitta Steinbach (Amcha Deutschland e.V.). Holger Obbarius (KZ-Gedenkstätte Buchenwald) und Freya Kurek (Universität zu Köln) sprachen über Formate der Fort- und Weiterbildung wie »Verunsichernde Orte« und Angebote in ländlichen Räumen. Über multiperspektivische und verflechtungsgeschichtliche Projekte berichteten Tanja
Lenuweit (Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung), Eyleen Grinda (KZ-Gedenkstätte Neuengamme) und Ksenia Holzmann (Denkort Bunker Valentin). Mit diversitätssensiblen Handlungsstrategien und Projekten befassten sich Lukas Engelmeier (Stiftung niedersächsische Gedenkstätten) und Anne Goldenbogen (Bildung in Widerspruch e.V.). Tanja Kinzel (Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus) und Matthias Müller (Mobile Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus Berlin) teilten Erfahrungen über Meldestellen und Beratungsstrategien.
Im Gegensatz zu den Workshops ging es hierbei nicht so sehr darum, die vorgestellten Ansätze selbst auszuprobieren, sondern die Erfahrungen und Ansätze anderer Einrichtungen gemeinsam zu erörtern. Ebenso wie die Workshops boten die »Austauschräume« eine gute Gelegenheit, über konkrete Inhalte ins Gespräch zu kommen.
Doron Kiesel vom Zentralrat der Juden in Deutschland gab in seinen Reflexionen zur erinnerungskulturellen Bedeutung des 7. Oktober zum Abschluss einen knappen Überblick über die besondere Situation jüdischen Lebens nach der Shoah in Deutschland. Er wies auf die große Bedeutung der Gedenkstätten und der in ihnen tätigen Kolleg*innen für Jüdinnen und Juden hin – sie wirkten dem Vergessen direkt entgegen und hätten zusätzlich die Aufgabe, in einer demokratischen Gesellschaft die Wichtigkeit der historischen Verantwortung der deutschen Gesellschaft herauszuarbeiten. Gerade diese zweifache Aufgabe sei nach dem einschneidenden Schock des 7. Oktober, der zu einer großen Verunsicherung von Jüdinnen und Juden geführt habe, von besonderer Wichtigkeit. Die Diskussion mit Doron Kiesel wurde durch eine digitale Befragung von Teilnehmer*innen zur Bedeutung des 7. Oktober gerahmt.
Den Abschluss der Tagung bildete eine gemeinsame Tagungsreflexion mit Wolfgang Schmutz aus Österreich, der als Consultant die Gedenkstätten aus Perspektive eines Freien kennt, und Elke Gryglewski, Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten. Beide hatten die gesamte Tagung begleitet und waren mit der anspruchsvollen Aufgabe betraut, wesentliche Aspekte noch einmal zusammenzufassen und zu reflektieren. Wolfgang Schmutz griff Fragen des kollegialen Miteinanders und der wenig kontroversen Atmosphäre des Seminars auf. Er wies angesichts der Komplexität der Aufgaben und der schwierigen Themen, mit denen Gedenkstätten konfrontiert sind, darauf hin, dass sich dies auch in den Diskussionen und Gesprächen hätte widerspiegeln müssen. Das Seminar sei insgesamt, so sein Fazit, nicht direkt genug auf die Fragen eingegangen, die sich in der Vermittlungsarbeit stellen. Er verband dies mit dem Appell, kontroverse und konfliktreiche Themen direkt miteinander zu verhandeln.
Elke Gryglewski griff Wolfgang Schmutz’ Anmerkungen auf und konstatierte, dass das Seminar mit Blick auf die Themenfelder Rassismus- und Antisemitismuskritik »nicht genug weh getan« habe. Hierbei bezog sie sich sowohl auf die strukturelle Frage, inwieweit Gedenkstätten die gesellschaftliche Diversität abbilden, als auch auf inhaltliche Aspekte, die die Überprüfung von einigen Grundbedingungen der Vermittlungsarbeit erfordern würden.
Beide hoben die kollegiale Atmosphäre der Tagung und die Möglichkeiten des Austauschs hervor und verbanden dies mit der Hoffnung, mutiger miteinander zu sein. Es sei wichtig, die Möglichkeiten, die die bundesweiten Gedenkstättenseminare bieten, zu nutzen, um zentrale Aspekte tiefer zu diskutieren und so die Arbeit insgesamt produktiv weiterzubringen.
Fazit
Abschließend lässt sich feststellen, dass sich die Hoffnungen des Organisationsteams in Bezug auf eine vielfältige Partizipation der Teilnehmer*innen erfüllt haben. Die Möglichkeiten, miteinander in einen kollegialen Austausch zu kommen, wurden gut genutzt. Strittige Themen hätten in diesem Rahmen sicherlich produktiver verhandelt werden können. Allerdings kamen Kontroversen nicht im erwarteten Maß zum Ausdruck.
Viele Themen konnten nicht in der gewünschten Tiefe diskutiert werden. So stellt sich die Frage, ob man weitere inhaltliche Fokussierungen vornehmen soll, um weniger Themen dafür intensiver zu behandeln, oder ob es sinnvoll ist, das Gedenkstättenseminar um einen Tag zu verlängern, um sowohl die Breite der Themen als auch die Tiefe der Diskussionen zu ermöglichen.
Grundsätzliche Fragen nach dem Charakter und der Zielsetzung der bundesweiten Gedenkstättenseminare wurden auch dieses Jahr deutlich: Sie dienen dem kollegialen Austausch untereinander, sollen wichtige inhaltliche Diskussionen anregen und Impulse in die Gedenkstätten geben. Gleichzeitig sollen sie der Vernetzung untereinander Raum geben, Kontroversen aufgreifen und austragen, geschichtspolitische Entwicklungen thematisieren und nicht zuletzt auch die konkrete Praxis der (pädagogischen) Arbeit in Gedenkstätten zur Diskussion stellen. Sie sollen sowohl den großen gesellschaftlichen und strukturellen Kontext der Gedenkstättenarbeit aufzeigen, als auch die konkrete Arbeit praxisnah vor- und zur Diskussion stellen. Allen Ansprüchen und Erwartungen können die Seminare nicht gerecht werden und so bleiben die Möglichkeiten, entweder eine Mischform aus Allgemeinem und Spezifischem, aus kollegialem Austausch und intensiver inhaltlicher Arbeit zu bleiben oder konzeptionelle Schwerpunkte zu setzen, die einzelne Aspekte intensiver behandeln, andere jedoch außen vor lassen.
Die Erfahrungen des Gedenkstättenseminars 2024 und die überwiegend positiven Rückmeldungen lassen vermuten, dass eine Mischform, die verschiedene Erwartungen berücksichtigt, ein guter Kompromiss ist.
Matthias Haß ist stellvertretender Direktor und Leiter der Abteilung Bildung und Forschung der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz und hat das 68. Gedenkstättenseminar mit vorbereitet und veranstaltet.