Im Rahmen des Förderprogramms „Jugend erinnert“ der BKM wird an der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen seit September 2020 das Projekt „Erinnerung ins Land tragen!“ zur Aus- und Fortbildung von Multiplikator*innen im Bereich der Gedenkstättenpädagogik realisiert.
Es geht dabei um die Vermittlung eines gedenkstättenpädagogischen Rüstzeugs, das für die Arbeit an NS-Gedenk- und Erinnerungsorten sensibilisiert und vorbereitet. Zukünftige Mitarbeitende insbesondere kleiner Gedenkstätten im ländlichen Raum werden vorbereitet auf die vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen historisch-politischer Bildungsarbeit.
Zentral ist dabei die Frage, was eine gute und zeitgemäße Gedenkstättenpädagogik ausmacht, welche Kompetenzen es bei den pädagogischen Mitarbeitenden braucht und wie eine selbstreflexive innere Haltung für die pädagogische Arbeit an den „verunsichernden Orten“ gefunden werden kann. Im Rahmen von Workshop-Reihen und Summerschools werden im Projekt vielfältige Methoden erprobt und entwickelt. Neben Grundlagen der Gedenkstättenpädagogik werden thematische Schwerpunkte gesetzt, die einen Bezug zur Gegenwart ermöglichen. Dazu gehören die Themen Menschenrechte, aktueller Rechtsextremismus sowie rassismus- und antisemitismuskritische Bildungsarbeit.
Die bisherigen Absolvent*innen des Projekts haben bereits begonnen, in der pädagogischen Vermittlungsarbeit an verschiedenen Gedenkstätten in Schleswig-Holstein einzusteigen. Durch die Einbindung gut ausgebildeter Menschen entwickelt sich die Gedenkstättenarbeit im Land weiter und kann insgesamt gestärkt werden.