Im Projekt "Fremdarbeit – Zwangsarbeit – Gastarbeit: Arbeit und Identität in Geschichte, Gegenwart und Zukunft" arbeiteten zwei Gruppen Jugendlicher aus Berlin und Bremen von 2019 bis 2022 zusammen. Schwerpunkt war die gemeinsame Auseinandersetzung mit Geschichte und der gegenwärtigen Bedeutung von – erzwungener – Arbeitsmigration im 20. Jahrhundert. Zunächst fanden monatliche Treffen für die beteiligten Schüler:innen in Bremen und Berlin statt. Während gegenseitiger Besuche stellten sich die Jugendlichen dann ihre Stadt und deren konkrete Geschichte(n) vor. Im Frühjahr 2022 fuhren die Teilnehmenden schließlich gemeinsam nach Kroatien, einem Ausgangsland von Arbeitsmigration und Zwangsarbeit während der NS-Zeit.
Anhand von Museums- und Gedenkstättenbesuchen sowie Vorträgen von Zeitzeug:innen und interaktiven Workshops diskutierten die Jugendliche Bezüge zur Gegenwart: Welche Bedeutung hat Erinnerung an diese Geschichte für mich als Jugendliche heute? Was hat die Vergangenheit mit meiner persönlichen und gesellschaftlichen Realität zu tun? Welche Rolle spielt Arbeit für die individuelle und kollektive Identität? Diese Fragestellungen beantworteten die Projektteilnehmer:innen in interdisziplinären Kunst-Workshops, die medienpädagogisch begleitet wurden. Die Dokumentation des Projektes wurde von den Jugendlichen selbst gestaltet und auf einer Website in Form eines Blogs veröffentlicht.
Artikel von Friederike Jahn und Verena Bunkus im GedenkstättenRundbrief 211 (9/2023)