Lange galten die Geisteswissenschaften als Refugium des menschlichen Denkens, ein Ort der Reflexion fernab technologischer Umbrüche. Doch in den letzten Jahren ist klar geworden: Auch hier haben künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen Einzug gehalten. Sie durchforsten historische Quellen, analysieren Texte und erschließen neue Zusammenhänge.
Die Chancen sind groß: KI kann riesige Datenmengen in kurzer Zeit auswerten, Muster sichtbar machen, die dem menschlichen Auge verborgen bleiben, und neue Forschungsansätze eröffnen. Doch mit diesen Möglichkeiten kommen auch Herausforderungen:
Wie objektiv sind KI-generierte Analysen wirklich? Wie beeinflussen algorithmische Entscheidungen unsere Sicht auf Geschichte und Kultur? Und nicht zuletzt: Wo bleibt der Mensch in einer zunehmend automatisierten Wissensproduktion?
Die Geisteswissenschaften können und dürfen sich diesen Fragen nicht entziehen und die Max Weber Stiftung (MWS) setzt sich in verschiedenen Bereichen mit dem Thema auseinander.