„TikTok – Shoah Education and Commemoration Initiative“

KZ-Gedenkstätte Neuengamme
27. Januar 2022

Im Rahmen einer mehrteiligen Seminarreihe verfolgte die "TikTok - Shoah Education and Commemoration Initiative" das Ziel, deutsche Gedenkstätten und Museen zur Einbindung von TikTok in die eigene Gedenk- und Bildungsarbeit zu ermutigen und ihnen Wissen zu vermitteln, um neue Zielgruppen zu erreichen. Vor dem Hintergrund des weit verbreiteten Problems der Shoah-Relativierung und -Leugnung off- und online, nicht zuletzt auch im Kontext der Corona-Pandemie, richtet sich die Initiative gleichzeitig gegen die Verbreitung solcher Inhalte auf TikTok.

Begleitet wurde das Projekt von einer quantitativen und qualitativen Studie der Hebrew University of Jerusalem zu Inhalten von Shoa-Gedenken und Erinnerungsarbeit auf TikTok. Anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus starten die teilnehmenden Gedenkstätten und Museen offiziell ihren digitalen Auftritt auf TikTok am 27. Januar. In den Clips berichten die Gedenkstätten über Hintergründe zu Orten, Gebäuden und Ausstellungsstücken. Ein TikTok-Video der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, das die Markierungen auf den Häftlingsuniformen erklärt, schauten über 400.000 TikTok Nutzer*innen an.

 

Dr. Oliver von Wrochem, Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme: "Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme ist schon seit vielen Jahren aktiv in der online-Kommunikation. Unser Ziel mit dem neuen TikTok-Projekt ist es, in einem Medium, das junge Menschen regelmäßig nutzen, über die nationalsozialistischen Verbrechen aufzuklären, das Bewusstsein für vergangenes und aktuelles Unrechtshandeln zu schärfen und die Sichtbarkeit unserer Themen zu erhöhen, indem wir Informationen auf eine moderne Weise weitergeben. Wir bieten damit einen Rahmen zum Nachdenken und öffnen uns für eine neue Plattform von miteinander verbundenen, aktiven Lernenden."