Vom 7. November 2025 bis zum 20. Februar 2026 wird die Wanderausstellung „Widerstand − Verfolgung − Deportation. Frauen aus Frankreich im KZ Ravensbrück, 1942−1945“ (Résistance − Répression − Déportation. Femmes de France au camp de concentration de Ravensbrück, 1942−1945) der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück im Landesarchiv Berlin gezeigt.
Unter deutscher Besetzung Frankreichs wurden 1942 bis 1944 rund 7000 Frauen aus Frankreich in das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Die meisten von ihnen waren Widerstandskämpferinnen. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass eine Reihe von ihnen auch aus anderen Gründen deportiert wurde. Die Wanderausstellung in deutscher und französischer Sprache thematisiert die Lebenswege und Erfahrungen dieser Frauen. Die Ausstellung verdeutlicht anhand von 30 exemplarischen Biografien die Diversität ihrer sozialen und nationalen Herkünfte und zeigt, wie Widerstand und Verfolgung von tradierten Geschlechterrollen geprägt waren. Mittels Medienstationen und interaktiven Hands-on-Elementen werden die vielfältigen Ausprägungen von Widerstand, Haft und Überleben erzählt.
Zur Eröffnung der Ausstellung wird der Botschafter Frankreichs in Deutschland, François Delattre ein Gruß- wort sprechen. Als Ehrengast berichtet zudem Lilli Keller-Rosenberg von ihren Erfahrungen als Überlebende des KZ Ravensbrück.
Sven Kriese, Direktor des Landesarchivs Berlin, begrüßt die Kooperation zwischen der Mahn- und Gedenk- stätte Ravensbrück und dem Landesarchiv Berlin: „Das Landesarchiv Berlin steht vor großen Aufgaben in der Erinnerungsarbeit an das Unrecht des Nationalsozialismus. Unsere vorhandene bedeutsame Überlieferung dazu wird in naher Zukunft erheblichen Zuwachs durch umfangreiche Entschädigungsunterlagen erhalten, die dann für Forschung und Bildungsarbeit zur Verfügung stehen. Umso erfreuter bin ich, dass wir bereits jetzt eine Ausstellung zeigen können, die das Thema „Widerstand – Verfolgung – Deportation“ auf eindrückliche Weise vermittelt. Ich danke der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück sehr für diese Kooperation und freue mich zudem auf unsere Zusammenarbeit im Rahmenprogramm zur Ausstellung, aus der sich ganz sicher neue Aspekte für die Erinnerungsarbeit ergeben werden.“
Andrea Genest, Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, ergänzt: „Die Französinnen bildeten nach den Frauen aus Polen und der Sowjetunion die drittgrößte nationale Haftgruppe im KZ Ravensbrück. Durch die alljährlichen ‚Pilgerfahrten‘ der Überlebenden und ihrer Familien zur Gedenkstätte nehmen sie bis heute auch in der Erinnerungskultur einen großen Stellenwert ein. Während bisher der politische Widerstand gegen die deutsche Besatzung im Vordergrund stand, zeigen wir in der Ausstellung, dass viele Frauen auch aus anderen Gründen von den Nationalsozialisten aus Frankreich in das KZ Ravensbrück verschleppt wurden. Besonders dankbar sind wir, dass viele Familien der Verfolgten ihre privaten Archive für uns geöffnet haben und dem Ausstellungsteam mit Rat und Tat zur Seite standen. Wir freuen uns sehr, dass die Ausstellung, die bereits an vier Stationen gezeigt wurde, jetzt im Landesarchiv Berlin zu sehen ist.“