Im Frühjahr 1940 ermordete auf Befehl Stalins der sowjetische Geheimdienst NKWD über 22.000 polnische Militärs und Intellektuelle, die nach dem Kriegsausbruch in sowjetische Gefangenschaft geraten waren. Als 1943 in Katyn, in einem kleinen Dorf in der Nähe von Smolensk, ein Teil der Massengräber entdeckt wurde, beschuldigte Stalin die Deutschen des Verbrechens. Die Lüge wurde durch die Westalliierten durchschaut, aber öffentlich nicht zurückgewiesen, um die Kriegskoalition nicht zu schwächen - somit wurde das Verbrechen zum Politikum. Erst im April 1990 gab der sowjetische Präsident Gorbatschow die Schuld an dem Verbrechen zu. Für die Polen ist Katyn ein Synonym für politischen Massenmord und politische Instrumentalisierung des Verbrechens. In dem Vortrag sollen auch die politischen Auswirkungen des Flugzeugunglücks mit dem Tod des polnischen Präsidentenpaares einbezogen werden.
Referentin: Urszula Ornat, Historikerin, Diözesanmuseum Osnabrück
Haus der Volkshochschule, Bergstraße 8, im Vortragssaal. Eintritt frei!