Gedenkort ehemaliger Hannoverscher Bahnhof

Vortrag/Vorlesung
17. November 2010
19:00 - 00:00 Uhr
Ort: Gedenkstätte Plattenhaus Poppenbüttel
Veranstalter: KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Zwischen 1940 und 1945 wurden über den 1872 errichteten Hannoverschen Bahnhof mit etwa 20 Eisenbahntransporten 5848 norddeutsche Jüdinnen und Juden sowie 1264 Sinti und Roma in die Gettos und Vernichtungslager deportiert; nur wenige haben die nationalsozialistische Verfolgung überlebt. Nach Kriegsende geriet dieser Hauptausgangspunkt der Hamburger Deportationen in Vergessenheit; der Bahnhof selbst wurde zerstört und die Gleisanlagen überbaut. Infolge der Planungen für die neue HafenCity richtete die Stadt Hamburg 2005 und 2007 dort eine kleine Fläche als Gedenkort her. Im Zuge des weiteren Ausbaus der HafenCity soll hier unter Einbeziehung noch erhaltener Spuren wie Bahnsteigüberreste ein großer Gedenkort entstehen. Ein 2009 europaweit ausgeschriebener Gestaltungswettbewerb des Areals ist inzwischen abgeschlossen.

Dr. Detlef Garbe (Direktor der KZ-Gedenkstätte Neuengamme), u. a. Leiter der Steuerungsgruppe, die eine Empfehlung für inhaltlichen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen einer künftigen Gedenkstätte am ehemaligen Hannoverschen Bahnhof erarbeitete, wird nach einem historischen Rückblick den aktuellen Stand der Überlegungen und Beschlüsse vorstellen.