Zentralisierung und Politisierung des Gedenkens? Die Zukunft der Erinnerungskultur an die NS-Verbrechen in Deutschland

Diskussion/Gespräch
18. November 2010
19:00 - 00:00 Uhr
Ort: Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz
Veranstalter: Ständige Konferenz der Leiter der NS-Gedenkorte im Berliner Raum

Zentralisierung und Politisierung des Gedenkens? Die Zukunft der Erinnerungskultur an die NS-Verbrechen in Deutschland und Europa

Die Ständige Konferenz der Leiter der NS-Gedenkorte im Berliner Raum und der Bevollmächtigte des Saarlandes beim Bund, Ministerialdirigent Jürgen Lennartz, laden Sie und Ihre Freunde sehr herzlich zur Podiumsdiskussion in die Saarländische Landesvertretung ein. PROGRAMMPodiumDr. Jens Bisky, Feuilleton-Redakteur der Süddeutschen Zeitung und BuchautorMalte Lehming, Leiter der Meinungsseite beim Berliner TagesspiegelProf. Dr. Claus Leggewie, Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts EssenProf. Dr. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und Leiter der Gedenkstätte und Museum SachsenhausenModerationGabriele Lesser, Osteuropa-Korrespondentin und Historikerin Im Anschluss lädt die Ständige Konferenz der Leiter der NS-Gedenkorte im Berliner Raum Sie zu einem Weinempfang ein.VeranstaltungsortVertretung des Saarlandes beim Bund, In den Ministergärten 4, 10117 Berlin Zum ThemaWährend viele Jahrzehnte lang Bürgerinitiativen für die Errichtung von NS-Gedenkstätten kämpfen mussten, haben diese in den letzten Jahren eine größere staatliche Akzeptanz und Unterstützung erfahren. Die Gründung von Bundesstiftungen für die Gedenkstätten in den einzelnen Bundesländern birgt aber auch die Gefahr, dass die Politik verstärkt Einfluss auf die Arbeit der Einrichtungen nimmt.In Berlin wurde auf die Gründung einer Stiftung für die sehr unterschiedlichen NS-Gedenkstätten verzichtet und stattdessen Ende 2009 eine Ständige Konferenz der Leiter der NS-Gedenkorte etabliert. Daneben wurde in der Oeffentlichkeit das Fehlen eines zentralen Museums zur Geschichte des Nationalsozialismus beklagt. Auf europäischer Ebene – etwa im Beschluss des EU-Parlaments für einen Gedenktag für die Opfer aller totalitaeren Regime - können Versuche beobachtet werden, die unterschiedlichen Erinnerungskulturen in einer „europäischen Meistererzählung“ zusammenzuführen und die Vergangenheit für gegenwärtige politische Ziele zu instrumentalisieren. Häufig wird dabei – unter Vernachlässigung der spezifischen historischen Kontexte - die nationalsozialistische Diktatur mit kommunistischen Diktaturen gleichgesetzt. Die Podiumsdiskussion hat zum Ziel, diese Entwicklungen zu diskutieren und zu erörtern, wie die Zukunft der Erinnerungskultur an die NS-Verbrechen in Deutschland und Europa aussehen könnte.AnmeldungEine Anmeldung für die Veranstaltung ist bis zum 14. November unter staendigekonferenz@orte-der-erinnerung.de oder telefonisch (030/805001-37) erforderlich.

Einladungskarte als pdf-Download